‹ Zurück zur Übersicht

© Sonnenseite

Fukushima: Neuer Zwischenfall

Nach Angaben des Betreibers Tepco sind 120 Tonnen radioaktiv verseuchtes Wasser ausgelaufen.

Dieses war 2011 zur Kühlung der havarierten Reaktoren eingesetzt worden. Nun sind Teile davon aus einem Tank wahrscheinlich ins Erdreich eingedrungen, wie ein Sprecher erklärte. Die Ursache des Lecks sei noch nicht bekannt, hieß es

Hunderte solcher Tanks gibt es, sie liegen ungefähr 800 Meter von der Küste entfernt. Insgesamt lagern hier 270.000 Kubikmeter radioaktiv verseuchtes Wasser – 270 Millionen Liter. Im Tank mit der Leckage sind noch 13 Millionen Liter, die jetzt in einen der anderen Tanks umgepumpt werden sollen. Tepco hat noch keinen Plan, wie das strahlende Wasser entsorgt werden kann.

Immer wieder war es in den vergangenen Wochen zu Havarien auf dem Gelände des verstrahlten Kraftwerksstandortes 200 Kilometer nördlich von Tokio gekommen. Im März hatte eine Ratte ein Kabel angefressen, was zu einem Kurzschluss in einer Schaltanlage führte. Die Folge: Das Kühlsystem der abgeschalteten Anlage fiel aus.

Nach dem Atom-Unfall waren alle 54 japanischen Atomreaktoren abgeschalten worden, lediglich zwei sind bislang wieder in  Betrieb gegangen – die Blöcke 3 und 4 des AKW Oi. Beide gehören zum Unternehmen Kansai Electric Power (KEPCO), gebaut hat sie Mitsubishi Ende der 1980er Jahre. Japan ist wegen des praktischen Atomausstiegs auf teure Energieimporte angewiesen. Der neue Ministerpräsident Shinzo Abe hatte Ende Dezember angekündigt, die Atomkraftwerke wieder in Betrieb nehmen zu wollen

Allerdings hatte sich Japan vor Jahresfrist auch das weltweit ambitionierteste Erneuerbare-Energien-Gesetz gegeben: Seit 1. Juli 2012 erhalten Betreiber von Photovoltaikanlagen 42 Yen (ca. 42 Eurocent) für jede Kilowattstunde, die sie ins Netz einspeisen. Für Windkraftanlagen gibt es 23 Yen (ca. 23 Eurocent). Damit bekommt Japan einen der weltweit höchsten Fördertarife für erneuerbare Energien.

Und das zeigt Wirkung: Nach einem Bericht des Nachrichtenportals Bloomberg wird Japan noch in diesem Jahr nach China zum zweitgrößten Solarmarkt der Welt. Demnach könnten 2013 zwischen 6,1 und 9,4 Gigawatt neue Solarleistung installiert werden. In Deutschland – dem weltgrößten Solarmark bisher – wird die installierte Leistung von zuletzt 6,6 Gigawatt auf erwartete 3 bis 4 Gigawatt schrumpfen.

Quelle

KLIMARETTER.INFO | reni 2013

Diese Meldung teilen

‹ Zurück zur Übersicht

Das könnte Sie auch interessieren