Fukushima: Noch ein Leck
Tepco bekommt das havarierte Atomkraftwerk Fukushima nicht in den Griff.
Der Betreiberkonzern musste ein Leck in den Tanks melden, in denen Tepco das Wasser auffängt, das zur permanenten Kühlung der zerstörten Reaktoren verwendet wird. In der Nähe der Wassertanks seien Pfützen aufgetreten – mit einer Strahlenbelastung in Höhe von 100 Millisievert pro Stunde.
100 Millisievert gelten nicht als direkt gesundheitsgefährdend, liegen aber weit über dem in Deutschland für Atomarbeiter geltenden Grenzwert von 20 Millisievert pro Jahr.
Die gesamte Dosis für das Arbeitsleben eines AKW-Beschäftigten beträgt nach Informationen des Bundesamts für Strahlenschutz in Deutschland bei 400 Millisievert.
Laut Tepco haben AKW-Fachleute rund vier Tonnen ausgeflossenes Wasser aufgesammelt. Der Rest, versichert die Betreiberfirma, seit nicht ins Meer geflossen – vermutlich aber in die Erde gesickert. Abgedichtet ist das Leck bislang nicht. Denn Tepco weiß bislang nicht, an welcher Stelle der Tank überhaupt leckgeschlagen ist. Die Sache werde noch untersucht, heißt es.
Sollte Tepco das Leck nicht beizeiten finden, können theoretisch insgesamt 1.000 Tonnen kontaminiertes Wasser auslaufen: nämlich das gesamte Fassungsvermögen des Tanks. Insgesamt stehen auf dem Gelände mittlerweile 1.000 solcher Tanks. Sie sind bereits zu 85 Prozent gefüllt.
Erst am Wochenende war bekannt geworden, dass bei den Aufräumarbeiten nach der Katastrophe im März 2011 zehnmal mehr Arbeiter verstrahlt wurden als von Tepco angegeben. Bislang hatte Tepco die Zahl der Verstrahlten auf 178 beziffert. Nun gab der Konzern zu: 1.973 Arbeiter sind mit mehr als 100 Millisievert belastet worden.
Quelle
KLIMARETTER.INFO | vk 2013