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Fukushima: Wieder verstrahltes Meerwasser

Neue Panne im havarierten japanischen Atomkraftwerk Fukushima Daiichi.

Nach Angaben der Nachrichtenagentur Kyodo musste der Betreiber Tepco am Donnerstag den Riss einer Schlammbarriere einräumen. Die Sperre zwischen den Reaktoren 5 und 6 war installiert worden, um das Meer vor austretender Radioaktivität zu schützen. Laut Tepco wurde keine „nennenswert gestiegene Strahlenbelastung“ im Meerwasser gemessen.

Nach starken Regenfällen hatten sich die Probleme in Fukushima Anfang September verschärft: Tepco war mit dem Abpumpen des kontaminierten Wassers nicht mehr nachgekommen und hatte verstrahltes Wasser ins Meer abgelassen. Schon im Sommer war aus einem Leck 300.000 Liter radioaktiv verseuchten Wassers ausgetreten und größtenteils versickert.

Das Wasser, das vermutlich durch unterirdische Tunnel unter dem teilweise zerstörten Reaktor 2 ausläuft, ist laut den Angaben noch fast genauso stark radioaktiv verseucht wie im April 2011. Die Werte für Cäsium, Strontium und andere Nuklide betrugen 3,1 Milliarden Becquerel pro Liter, vor gut zwei Jahren waren es 3,6 Milliarden gewesen.

Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel (Geomar) hatten im Sommer 2012 die langfristige Ausbreitung des radioaktiv belasteten Wassers in einer Modellstudie untersucht. Das Ergebnis: Wenn die ersten Ausläufer in etwa drei Jahren die nordamerikanische Küste erreichen, sollte die Radioaktivität unter den Werten liegen, die noch heute infolge der Tschernobyl-Katastrophe in der Ostsee zu finden sind. Allerdings war damals noch nicht abzusehen, dass viel mehr verstrahltes Wasser anfallen würde.

Tepco veröffentlichte gerade eine 20-minütige Dokumentation über die Zustände auf dem Gelände von Fukushima Daiichi. Das AKW Fukushima I war im März 2011 durch einen Tsunami zerstört worden. Bei der atomaren Katastrophe blieben nur die Reaktorblöcke 5 und 6 weitgehend intakt. In drei Reaktoren kam es zu einer Kernschmelze, seitdem werden sie provisorisch mit eingespeistem Wasser gekühlt.

Quelle

KLIMARETTER.INFO | reni 2013

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