GAZA – Hoffnung auf ein Ende des Tötens, der Zerstörung und der Hungerblockade
Einigung auf erste Phase des Friedensplans.
Die ärztliche Friedensorganisation IPPNW begrüßt die Zustimmung Israels und der Hamas zur ersten Phase des Friedensplans als wichtigen Schritt in Richtung Frieden. Die Einigung nährt die Hoffnung auf ein Ende des Leidens, ein Ende von Tod, Zerstörung und Hunger. Nun müsse sofort humanitäre Hilfe für die Palästinenser*nnen unter dem Dach der UN erfolgen, um Leben zu retten, so die IPPNW. In den weiteren Verhandlungen solle die Bundesregierung Druck auf die israelische Regierung ausüben, damit der Weg geebnet wird für eine politische Lösung des Konflikts, die es Israelis und Palästinenser*innen ermöglicht, endlich in Frieden und Sicherheit zu leben.
„Nach zwei Jahren Krieg, Hungersnot und über 65.000 Getöteten besteht ein Funken Hoffnung auf einen dauerhafter Frieden. Wir sind erleichtert, dass die israelischen Geiseln nun endlich frei kommen und auch die vielen Palästinenser*innen, die zu Unrecht in Israel festgehalten werden. Laut Amnesty International sind 11.000 in Haft, davon 3.500 in sogenannter Administrativhaft, d.h. ohne Anklage und Urteil. Wir hoffen, dass auch der Kinderarzt Dr. Husam Abu Safiya sowie weitere Mitarbeiter*innen des Gesundheitswesens freigelassen werden. Dr. Abu Safiya war ärztlicher Leiter des Kamal-Adwan-Krankenhauses im Norden des Gazastreifens und wurde am 27. Dezember 2024 nach einem Angriff der israelischen Armee und der Zerstörung des Krankenhauses zusammen mit dem gesamten diensthabenden Personal verhaftet und verschleppt“, erklärt IPPNW-Vorstandsmitglied Dr. Uwe Trieschmann.
Ein Grund großer Besorgnis ist für die internationale Ärzt*innenorganisation IPPNW die großflächige Zerstörung des Gesundheitswesens und anderer wichtiger ziviler Einrichtungen im Gazastreifen. Das International Council der IPPNW hatte zum Abschluss des Weltkongresses in Japan am Wochenende eine Erklärung verabschiedet, in der die von Menschen verursachte Katastrophe kritisiert wurde, die durch Hunger, Entbehrungen, wiederholte Zwangsumsiedlungen, die vollständige Unterbrechung wichtiger Versorgungsleistungen, schwerwiegende Gesundheitsrisiken und extreme Gewalt durch das israelische Militär und die israelische Regierung gekennzeichnet ist. Die Zahl der Angriffe auf das Gesundheitswesen in Gaza, die Zahlen getöteter UN-Mitarbeiter*innen und Journalist*innen seien höher als in jedem anderen aktuellen Konflikt.
Und weiter heißt es in der Erklärung: „Unerbittliche Bombardierungen, die gezielte Tötung von Gesundheitskräften und humanitären Helfer*innen, Massenmorde an Zivilist*innen und kollektive Bestrafungen, die Blockade von Lebensmitteln und anderen dringend benötigten Dienstleistungen und Gütern sowie die vorsätzliche Zerstörung von Wohnhäusern, Krankenhäusern, Schulen und lebenswichtiger Infrastruktur haben Gaza an den Rand der Vernichtung gebracht. Die Situation ist die eines Völkermordes“, heißt es in der Erklärung.
Jede militärische und nachrichtendienstliche Unterstützung müsse eingestellt werden und es müsse eine Rechenschaftspflicht für alle begangenen Verbrechen geben, einschließlich Völkermord, ethnischer Säuberungen, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
- Sie finden die vollständige Erklärung unter www.ippnw.de/frieden/artikel/de/gewalt-gegen-medizinisches-fachperso.html








