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Gefordert: solare Regierungsinitiative

Eine Staatsholding für Solar-Patente: Chinesen, Südkoreaner, Araber – derzeit läuft eine mächtige Übernahmewelle in der Solarwirtschaft.

Mit verheerenden Folgen: Die Investoren interessieren sich mehr für die Patente als für die Arbeitsplätze. Wirtschaftsforscher Ulrich Blum regt deshalb die Gründung einer staatlichen Holding an. Mit ihr soll der Ausverkauf der deutschen Solartechnologie gestoppt werden. Wirtschaftsminister Rösler besucht den Offshore-Windpark alpha ventus.

Zuletzt sah es bei Aleo Solar, bei Sunstrom oder Schüco dramatisch aus: Deutschlands Solarindustrie ist in eine schwere Krise geschlittert. 2007 kam weltweit jede zweite Solarzelle noch aus einem deutschen Werk, die Bitterfelder Firma Q-Cells war damals der größte Solarkonzern der Welt. Mittlerweile ist Q-Cells pleite und hofft auf einen Investor.

Doch dieses Hoffen hat einen schalen Beigeschmack. Es sind oft ausländische Investoren, häufig Chinesen, die hierzulande in die Solarschmieden einsteigen – allerdings nicht um Arbeitsplätze hier zu erhalten, sondern um an die Patente heranzukommen. Zum Beispiel Q-Cells: Im Juli vermeldete die Entwicklungsabteilung einen neuen Zellen-Rekord. Es war den Forschern aus dem Bitterfelder Konzern gelungen, in einer Zelle eine Leistung von 301 Wattpeak zu installieren – Weltrekord. Q-Cells erklärte, dieser Erfolg unterstreiche den „Technologievorsprung deutscher Qualitätshersteller“ und die“ Spitzenposition“ des Unternehmens in der Photovoltaikbranche.

Bald aber dürfte das Unternehmen aus Sachsen-Anhalt kein deutscher Konzern mehr sein. Derzeit prüft der südkoreanische Mischkonzern Hanwha die Bücher von Q-Cells, um den insolventen „Weltrekordler“ zu übernehmen. Die Hanwha-Gruppe gehört mit einem Umsatz von rund 27 Milliarden US-Dollar zu den größten Unternehmen Südkoreas. Das Solargeschäft ist in der an der Nasdaq notierten Hanwha SolarOne mit Sitz in Schanghai gebündelt.

Zum Beispiel Sunways: Der chinesische Solarkonzern LDK hatte den innovativen Wechselrichter- und Modulproduzenten vom Bodensee zum Jahresanfang übernommen. Oder Solon aus Berlin: Für knapp 3,7 Milliarden Euro ging der Solarmodulproduzent im April an den Solarkonzern Microsol aus dem Emirat Fudschaira. Solon war im Herbst 2007 noch mehr als eine Milliarde Euro an der Börse wert…

… Ende letzter Woche hatte Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) weitere Kürzungen der Solar-Umlage in Aussicht gestellt. Im Herbst würden die Berechnungen für die künftige Umlage gemäß dem Erneuerbaren Energien Gesetz (EEG) auf den Tisch kommen.

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Quelle

KLIMARETTER.INFO | Nick Reimer 2012

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