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Geht auch Solarworld pleite?

Einige Medien haben schon berichtet, dass das solare Vorzeigeunternehmen Solarworld vor der Pleite stehe.

Die Geschäfte des einstigen Vorzeigeunternehmens der Solarbranche laufen offenbar so schlecht, dass Solarworld nun sogar seine Gläubiger um Entlastung bitten muss. Mit der Umschuldung ihrer Anleihen und Schuldscheine droht ihnen quasi ein Schuldenschnitt, empört sich Marc Tüngler, Geschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), meldete die Nachrichtenagentur dpa.

Solarworld gehe es offenbar so schlecht, dass eine Überschuldung drohe. Deshalb setze man nun den Gläubigern „die Pistole auf die Brust“, sagte Tüngler der dpa: Die Aktie verlor am Freitag zeitweise mehr als ein Viertel ihres Wertes.

Nach eigenen Angaben hatte Solarworld Ende September langfristige Schulden in Höhe von 1,04 Milliarden Euro. Dennoch sprach Solarworld-Chef Frank Asbeck am Freitag von einer „positiven Perspektive“ und  kündigt weitere Maßnahmen zur Kostensenkung an. Zur Schuldenreduzierung würden auch Gespräche mit Banken geführt. „Das hat nichts mit einer Insolvenz zu tun“, betonte Asbeck laut dpa.

Zudem könne es bei den Arbeitsplätzen „geringfügige weitere Anpassungen“ geben. Hier seien die wichtigsten Schritte aber bereits im Jahr 2012 „mit einem umfangreichen Paket“ samt Entlassungen und Kurzarbeit gemacht worden. Solarworld hat rund 500 Stellen abgebaut und derzeit rund 2500 Beschäftigte.

Tüngler regt an, Solarworld könne den Anleihebesitzern auch Aktien, also Eigenkapital, anbieten. Dieser wäre zumindest für Solarworld von Vorteil, da das Unternehmen dann deutlich entlastet würde. „Aber das alles sind herbe Einschnitte für die Beteiligten. Diese nur mit der Dominanz und einem angeblich unlauteren Agieren der Chinesen zu begründen, kann die Anleihegläubiger und Aktionäre nicht beruhigen.

Eine Aufarbeitung aller Gründe für die Misere ist dringend angezeigt.“ Klar ist aber auch, dass Aktionäre grundsätzlich unbedingt eine Insolvenz vermeiden wollen, denn in diesem Fall bekommen sie praktisch nichts. „Deswegen werden Sie wahrscheinlich bereit sein, die Kröte der Verwässerung durch eine Kapitalerhöhung zu schlucken“, meint Tüngler. Er betonte, dass bei einer solchen Lösung Firmenchef Asbeck, dem 28 Prozent des Unternehmens gehören, eine wichtige Rolle zukomme. Das Grundproblem bleibe aber, „ob es Solarworld gelingt, ein trag- und zukunftsfähiges Geschäftsmodell zu etablieren“.

Solarworld -Chef Frank Asbeck sieht keine Pleitegefahr für das angeschlagene Unternehmen. ‚Eine Insolvenz droht nicht‘, sagte er dem ‚Handelsblatt‘. Solarworld verfüge über ausreichend Liquidität.

Quelle

KLIMARETTER.INFO | dec 2013

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