Globale Abkühlung ist notwendig und erreichbar
Die pessimistischen Ausblicke der Umweltminister und der Kanzlerin auf dem 3. Petersberger Klimadialog sind verantwortungslos.
So forderte Merkel lediglich, dass ein „Temperaturanstieg stärker als 2 Grad Celsius“ vermieden werden muss. Die Weltgemeinschaft darf eine Erderwärmung auf 2 Grad Celsius nicht einfach akzeptieren. Wenn wir uns anschauen, wie massiv und stark die Klimaschäden bereits bei der erreichten Welterwärmung von 0,8 Grad Celsius sind, ist jede weitere Erwärmung verantwortungslos.
Solche pessisimistischen Forderungen können nur damit erklärt werden, dass selbst die Umweltminister die Klimafrage immer noch durch die Interessensbrille der fossilen Energiewirtschaft betrachten. Es gibt keinen vernünftigen Grund anzunehmen, warum das Wachstum der Erneuerbaren Energien – als wichtigste und erfolgreichste Klimaschutzmaßnahme – nach den erfolgten immensen Kostensenkungen sich nun weltweit verlangsamen soll.
Sogar eine Abkühlung der Welttemperatur ist in einigen Jahrzehnten machbar, wenn nur ein Teil der Weltgemeinschaft an einem Strang zieht. Ein weltweites Klimaschutzabkommen ist dafür nicht machbar. Aufgezeigt ist dies in meinem gerade in San Francisco veröffentlichten Neuen Buch „Global Cooling – Strategies for Climate Protection“.
Wesentliche Bausteine für eine Strategie der globalen Abkühlung sind die Beendigung der Nutzung der fossilen Rohstoffe genauso, wie eine Kohlenstoffreinigung der Atmosphäre. Beides ist machbar und ökonomisch vorteilhaft. Im Zentrum steht die weltweite Umstellung auf 100% Erneuerbare Energien und eine Umstellung der weltweiten Landwirtschaft auf nachhaltige Anbaumethoden.
Die Strategie der globalen Abkühlung ist sogar ökonomisch von Vorteil. Die Kosten für die weltweiten Investitionen in die vollständige Umstellung auf Erneuerbare Energien sind deutlich niedrigen als der weitere Einkauf immer teurer werdender Energierohstoffe aus Erdöl, Kohle, Erdgas und Uran.
Wer heute der Öffentlichkeit einreden will, dass selbst eine Erderwärmung über 2 Grad Celsius hinausgehend nicht mehr zu vermeiden ist, handelt unverantwortlich. Zum Einen werden so die kommenden Schäden der Erderwärmung massiv verharmlost, genauso wie die hohen ökonomischen Schäden, die durch die immer weiter steigenden Importrechnungen der fossilen Rohstoffe heute schon verursacht werden.
Zum Anderen werden auch die großen Erfolge der Erneuerbare Energien missachtet und bewusst schlecht geredet. Die Erneuerbaren Energien sind in einem rasanten Preisrutsch, so dass sie vielfach bereits wettbewerbsfähig sind mit neuen Investitionen in konventionelle Energien. Die Wachstumsgeschwindigkeiten der Erneuerbare Energien waren schon in der Vergangenheit wesentlich höher, als alle Prognosen voraussagten. Warum nur soll dies nicht auch für die Zukunft gelten. Der Pessimismus der Umweltminister ist völlig unangebracht.
Quelle
Hans-Josef Fell | MdB 2012