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Grafenrheinfeld abschalten: Erlösung für die Region

Zum früheren Abschalten des Kernkraftwerks Grafenrheinfeld (KKG).

„Das frühere Abschalten des Kernkraftwerks Grafenrheinfeld bedeutet eine baldige Erlösung der Region von den radioaktiven Gefahren und Belastungen“, so der ehemalige Bundestagsabgeordnete und Energiepolitiker der Grünen Hans-Josef Fell.

Die Emissionen aus dem Normalbetrieb, die sich zur natürlich vorhandenen Umweltradioaktivität addieren, „gehören dann der Vergangenheit an“, so Fell. Es sei zu erwarten, dass nun auch die erhöhten kindlichen Leukämieraten in Schweinfurt und Umgebung endlich zurückgehen werden.

„Das frühere Abschalten ist ein klarer Erfolg des schnellen Ausbaus der Erneuerbaren Energien“ so der Mitautor des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG). Diese erfolgreiche Strategie, im Jahre 2000 mit dem EEG begründet, habe inzwischen in Deutschland zu einem enormen Stromüberschuss geführt, so dass das Kernkraftwerk für die Stromerzeugung früher als erwartet, nicht mehr gebraucht werde.

Hans-Josef Fell: „Der geringere Stromverkauf hat die Erlöse des Betreibers deutlich geschmälert. Zudem hat der starke Ausbau von Wind- und Solarstrom dazu geführt, dass die Börsenstrompreise stark gesunken sind und damit ein zusätzlicher Druck auf den Einnahmen des KKG lastet.“ Der Betrieb des Kernkraftwerkes Grafenrheinfeld sei damit so unwirtschaftlich geworden, dass die Betreiber nun vor weiteren finanziellen Verlusten die Reißleine ziehen und schneller abschalteten. „E.ON widerlegt damit selbst die unentwegt verbreitete Mär vom teuren Ökostrom und billigem Atomstrom“, so Fell.

Nun werde offensichtlich, worum es bei der EEG-Novelle der schwarz-roten Bundesregierung wirklich gehe: Den weiteren erfolgreichen Ausbau der Erneuerbaren Energien bremsen oder gar stoppen, damit nicht auch Gundremmingen und andere Atom- und Kohlekraftwerke das Schicksal des früheren Abschaltens aus ökonomischen Gründen wie das KKG ereilt.

Hans-Josef Fell: „Diese Politik von Bundeswirtschaftsminister Gabriel, Kanzlerin Merkel und Ministerpräsident Seehofer ist unverantwortlich, denn statt mit dem weiteren schnelleren Ausbau der Erneuerbaren Energien auch das beschleunigte Abschalten der anderen Kernkraftwerke und weiterer Kohlekraftwerke zu beschleunigen, setzen sie länger als nötig die Bevölkerung radioaktiven Bedrohungen aus und das Klima unnötig hohen Kohledioxidemissionen.“

„Jeder Tag, den das AKW früher vom Netz geht, ist ein Tag mit geringerem Risiko“, sagte Jochen Stay, der Sprecher von ausgestrahlt.de. Die Anti-Atom-Organisation Ausgestrahlt begrüßte Eons Abschalt-Entscheidung.

Quelle

Hans-Josef Fell 2014Präsident der Energy Watch Group (EWG) und Autor des EEG

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