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Grünen Woche: Bauernhöfe statt Agrarfabriken

Anlässlich der „Grünen Woche“ haben am Samstag Zehntausende in Berlin gegen die Agrarindustrie protestiert.

Laut Veranstalter demonstrierten rund 25.000 Menschen unter dem Motto „Wir haben es satt“ für eine Agrarwende. Begleitet wurden die Demonstranten von rund 70 Traktoren und Imkerfahrzeugen.

Sie sind wieder aus der gesamten Bundesrepublik angereist: Landwirte, Imker, Tierschützer, Verbraucher- und Umweltorganisationen, die sich offensiv gegen die Agrarindustrie und die Politik von Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) stellen. Während die erste Demonstration vor drei Jahren noch stark unter dem Einfluss des damaligen Dioxin-Skandals stand, hat sich mittlerweile eine ernstzunehmende Opposition entwickelt. Auf ihrem Weg durchs Berliner Regierungsviertel kritisierten die Demonstranten unter anderem Tierfabriken, Umweltschäden durch den Einsatz giftiger Pestizide, zunehmenden Preisdruck auf die Erzeuger und die negativen Auswirkungen auf die kleinbäuerlichen Strukturen in den Ländern des Südens.

Hubert Weiger, Vorsitzender des Umweltverbandes BUND, forderte in seiner Rede vor dem Kanzleramt: „In der Agrarpolitik Deutschlands und der EU sind neue Weichenstellungen überfällig. Die Bundesregierung mit Kanzlerin Merkel und Agrarministerin Aigner muss endlich dafür sorgen, dass bäuerliche Betriebe statt Tierfabriken gefördert werden.“ Weiger wandte sich auch direkt gegen den Deutschen Bauernverband, der „nur noch die Interessen der Agrarindustrie vertritt“.

In diesem Jahr fällt eine Grundsatzentscheidung über die EU-Agrarpolitik der kommenden sieben Jahre. Nach einem Vorschlag der EU-Kommission unter Federführung von Agrarkommissar Dacian Cioloş sollen die Kriterien für die Vergabe von Subventionen stärker an ökologische Standards gebunden werden, etwa bei der Fruchtfolge, der Erhaltung von Dauergrünland und der Einführung ökologischer Vorrangflächen. Außerdem ist eine Staffelung und Begrenzung der Basisprämien unter Berücksichtigung der tatsächlich vorhandenen Arbeitskräfte vorgesehen. Doch die Lobby der Agrarindustrie arbeitet seit Bekanntwerden der Vorschläge im Oktober 2011 mit Hochdruck daran, diese Standards so weit wie möglich aufzuweichen und wirkungslos zu machen

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Das AgrarBündnis demonstrierte bereits zum dritten Mal anlässlich der „Grünen Woche“ und des von Ministerin Aigner ins Leben gerufenen „Global Forum for Food and Agriculture„, bei dem rund 80 Agrarminister über globale Ernährungssicherung und ländlichen Entwicklung beraten.

Den kompletten Artikel können Sie hier lesen

Quelle

KLIMARETTER.INFO | Haidy Damm 2013

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