Grüner Strom: Überschüsse sind lösbares Problem
Energie aus Sonne und Wind lässt Preise an der Börse spürbar sinken.
Stromüberschüsse aus Solar- und Windkraft sind ein lösbares Problem – zumindest wenn es nach dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) geht. In einer aktuellen Erhebung fordern sie, dass das Stromsystem flexibilisiert wird.
„In einem flexiblen System müssten im Jahr 2032 weniger als zwei Prozent der möglichen jährlichen Stromerzeugung aus Sonnen- und Windkraft abgeregelt werden“, sagt DIW-Energieexperte Wolf-Peter Schill gegenüber pressetext.
Strom bis 2050 zu 80 Prozent alternativ
Die Stromerzeugung aus Wind- und Sonnenenergie schwankt je nach Wetterlage, Tages- und Jahreszeit. Mit steigendem Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromproduktion in Deutschland wird auch der Umfang dieser Stromüberschüsse zunehmen. Nach den Plänen der Bundesregierung soll dieser Anteil grüner Energie im Jahr 2020 bei mindestens 35 Prozent liegen und bis 2050 auf 80 Prozent steigen.
„Um diese Überschüsse im Stromsektor in vollem Umfang nutzbar zu machen, müsste man zusätzliche, sehr große und damit teure Stromspeicher bauen, die nur selten ausgelastet wären. Das ist wirtschaftlich nicht sinnvoll, da die volle Speicherung je nach Szenario Investitionen von mehreren Hundert bis mehreren Tausend Euro pro Megawattstunde vermiedener Abregelung notwendig machen würde“, so Schill.
Stromgiganten bekommen Konkurrenz
„Dass wir Speicher brauchen, ist keine Frage“, sagt Dieter Ehret, Vorsitzender vom Förderverein Zukunftsenergien. „Überschüsse in der Stromproduktion sind nur ein ‚Problem‘ für die großen Stromkonzerne.“
Denn die Energiekonzerne hätten durch die meist mittelständischen Erzeuger von erneuerbarer Energie Konkurrenz bekommen.
„Man muss wissen, dass die Solarenergie dazu geführt hat, dass die Strompreise an der Börse sinken“, erklärt Ehret. Die Preise für den Endverbraucher sind dagegen nicht gesunken.
Quelle
pressetext 2013Oranus Mahmoodi 2013