Hälfte unseres Bioethanols ist importiert
Fast die Hälfte des in Deutschland eingesetzten Bioethanols, das etwa im sogenannten Agrosprit E10 steckt, muss importiert werden.
Dies geht aus einem Bericht der Bundesregierung zur Steuerbegünstigung für Agrokraftstoffe hervor. Demnach nahm der Absatz von Bioethanol als Kraftstoffbeimischung von 2010 auf 2011 nur geringfügig zu: von 1,02 Millionen Tonnen auf 1,05 Millionen Tonnen. Hergestellt wurden in Deutschland aber nur 0,58 Millionen Tonnen Bioethanol; der Rest musste importiert weren.
Zu den Umwelteffekten heißt es in einer Mitteilung des Bundestages, es könne nicht ausgeschlossen werden, dass Biomasse für energetische Zwecke auf Flächen produziert werde, auf denen vorher Lebens- und Futtermittel produziert worden seien – deren Anbau dann ihrerseits „zumindest teilweise“ verdrängt werde in Wälder, oder Moore und Gebiete mit hoher biologischer Vielfalt.
Daraus schlussfolgert die Bundesregierung: „Auf diesem Weg könnte die energetische Nutzung von Bioenergie mittelbar Treibhausgasemissionen verursachen und ökologisch wertvolle Gebiete gefährden.“ Die Verdrängungseffekte seien schwierig zu quantifizieren, doch ersten Schätzungen zufolge seien sie in der Treibhausgasbilanz von Biokraftstoffen „nicht vernachlässigbar“.
Quelle
KLIMARETTER.INFO | dec 2012