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Heimische Erdbeeren: „Bitte warten!“

Jetzt beginnt die Erdbeerzeit beim Bäcker und im Supermarkt.

Süßes Blätterteiggebäck mit leuchtend roten Erdbeeren verlockt zum Naschen. Doch ist es wirklich schon so weit? Intensive Landwirtschaft und weite Transportwege machen es möglich.

Dabei wird vor allem wertvolles Wasser quer durch Europa chauffiert – 276 Liter pro Kilo Erdbeeren. Der Saisonkalender von „die umweltberatung“ hilft bei der Entscheidung für den Genuss saisonaler Früchte.

Mmmhhh, wer freut sich nicht schon auf süße, fruchtige Erdbeeren?

Auf den heimischen Feldern dauert es bis zur Ernte der ersten süßen Früchte noch ein paar Wochen, im Supermarkt ist aber Importware mittlerweile fast das ganze Jahr hindurch erhältlich.

„Weniger Geschmack, weniger Inhaltsstoffe, weniger Frische – dafür mehr Abgase durch den Transport und enormer Wasserverbrauch – das bieten Erdbeeren aus fernen Ländern vor dem Saisonstart hierzulande!“ warnt Mag.a Gabriele Wittner, Ernährungswissenschafterin von „die umweltberatung“.

Die Früchte werden meist unreif geerntet, damit sie den langen Transportweg mit dem LKW nach Deutschland/Österreich überstehen.

Wie Wasser auf Reisen geht

Übers Jahr gesehen wird jede zweite gekaufte Erdbeere importiert. Schon im Januar gibt es bei uns die ersten spanischen Erdbeeren. Hoher Pestizideinsatz und künstliche Bewässerung sind für den Anbau in diesen gigantischen Dimensionen unerlässlich.

Reisen Erdbeeren in Deutschland/Österreich ein, kommt „virtuell“ auch das gesamte Wasser mit, das während der Produktion gebraucht oder verschmutzt wurde.

Für einen Kilo Erdbeeren verbraucht die Produktion in Spanien 276 Liter Wasser, in Form von Regenwasser, Bewässerung, Abwasser und Verdunstungsverlusten. Wir importieren also mit Obst und Gemüse große Mengen Wasser aus Ländern, die davon bei weitem nicht genug haben.

Der bittere Beigeschmack spanischer Erdbeeren

Der hohe Wasserbedarf der Pflanzen macht im trockenen Süden Spaniens eine intensive Bewässerung erforderlich. Und das in einer dicht besiedelten Region, die vom Klimawandel besonders betroffen ist und jährlich von Dürren geplagt wird! Die teilweise illegale Wasserförderung gefährdet auch den Nationalpark Coto de Donana, eines der größten Feuchtgebiete Europas und Lebensraum für Millionen von Zugvögeln.

Vorfreude ist die schönste Freude

Die gute Nachricht: Es dauert nicht mehr lang! Der Saisonkalender von „die umweltberatung“ zeigt auf einen Blick, dass Erdbeeren in Deutschland/Österreich – je nach Anbauregion – von Mai bis August reif sind.

48 Obst- und Gemüsesorten werden im Saisonkalender mit Erntezeit und Lagerfähigkeit vorgestellt. Auch unbekannte, alte Sorten sind abgebildet und erklärt. „Das Poster ist ein informativer Blickfang für jede Küche und auch für Geschäfte, in denen die reifen Lebensmittel bei uns gekauft werden können – ganz ohne Klimabelastung durch das Heizen von Glashäusern oder weite Transportwege“, erklärtGabriele Wittner.

Am besten BIO

Wer Obst und Gemüse in Bio-Qualität kauft, vermeidet Chemikalienrückstände in Lebensmitteln, da die biologische Landwirtschaft weder synthetische Düngemittel noch Pestizide verwendet. Bio-Produkte bringen also einen persönlichen Gewinn an Lebensqualität und sind außerdem ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz. Denn durch biologische Landwirtschaft entstehen im Vergleich zur konventionellen Landwirtschaft um durchschnittlich 30% weniger Treibhausgase!

Information

Quelle

die umweltberatung 2012

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