Historischer Rückgang der Atomkraft
Internationale Atomenergieagentur (IAEA) verändert rückwirkend die 2012 Statistik.
Mit einer beispiellosen und rückwirkenden Korrektur der Statistik für 2012 hat am 15. Januar 2013 die IAEA 47 japanische Atomreaktoren in den Status Langzeitstillstand („LONG-TERM SHUTDOWN“) versetzt. Statt 437 weist die IAEA jetzt 390 laufende Atomreaktoren aus. Damit ist nun die Zahl der weltweiten AKW so niedrig wie seit fast drei Jahrzehnten nicht mehr.
Reaktoren, die von der Internationalen Atomenergieagentur aus der Kategorie „IN OPERATIONS“ in die Kategorie „IN LONG-TERM SHUTDOWN“ umgestuft wurden, sind manchmal nach Jahrzehnten wieder in Betrieb genommen und manchmal nach vielen Jahren rückwirkend in „Permanent shutdowns“, also dauerhafte Abschaltung eingeordnet worden.
Noch ist es unentschieden, ob das große Industrieland Japan, das sich aus Fotovoltaik, Geothermie, Wasser- und Windkraft zu 100 Prozent mit EE-Strom versorgen kann, wieder auf den Atomweg zurückkehrt oder seine natürlichen Ressourcen und seine Technik für eine zukunftsfähige Stromwirtschaft nutzt.
China hat für 2012 vier neue AKW-Baustellen nachgemeldet
Zusätzlich wurden bei der IAEA für 2012 noch vier neue Baustellen von Atomreaktoren mit zusammen 3,1 GW in China nachgemeldet. Damit ist offenbar die „Nach-Fukushima-Denkpause“ in dem sich kommunistisch nennenden Land beendet.
Allerdings waren im Jahr 2010 sogar zehn AKW-Baustellen begonnen worden. Im Fukushimajahr 2011 wurde dann kein neuer AKW-Bau begonnen. Anscheinend hat die Atomfraktion in China wieder das Sagen. Zugleich boomen in China die Erneuerbaren Energien.
Vor wenigen Tagen meldete die Nationale Energiebehörde NEA (National Energy Administration) das Land wolle im Jahr 2013 neue Wasserkraftanlagen mit 21 Gigawatt, neue Windkraftanlagen mit 18 Gigawatt und Solarstromanlagen mit 10 Gigawatt bauen. Zugleich baut das stromhungrige China viele neue klimaschädliche Kohlekraftwerke.
Quelle
Raimund Kamm 2013FORUM Gemeinsam gegen das Zwischenlager und für eine verantwortbare Energiepolitik e.V. 2013