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Hoffenheim spielt in der Schilfgras-Bundesliga

In Hoffenheim, 26 Kilometer südöstlich von Heidelberg, steht ein Leuchtturm der modernen, dezentralen Energiewirtschaft.

Die bundesweit größte, mit Schilfgras betriebene Nah-Wärme-Heizanlage. Die Familie Hess, Bauern in der dritten Generation, betreibt das Schilfgras-Heizkraftwerk in der Kraichgau-Gemeinde. Etwa 700 Personen beziehen von hier ihre Wärme.

Damit steht Hoffenheim auf Platz eins in der Miscanthus-Bundesliga so wie der  der TSG Hoffenheim als einziger Dorf-Verein seit 2008 in der Fußball-Bundesliga spielt. Der wissenschaftliche Begriff für Schilfgras ist Miscanthus Giganteus.

Auf  circa 30 Hektar hat die Familie Heß im milden Kraichgauer Hügelland Schilfgras angebaut – rund ums Dorf. Die anspruchslosen Gräser sind perennierend, das heißt sie wachsen Jahrzehnte lang, alle Jahre wieder, ohne dass neu gepflanzt werden muss. Pro Hektar werden pro Jahr 15 bis 20 Tonnen Trocken-Biomasse geerntet. Das sind etwa fünfmal mehr als bei Raps. Deshalb ist Schilfgras-Anbau ökonomisch weit effizienter als Raps oder Flachs. Im Gegensatz zu den heimischen C3-Gräsern ist China-Schilf eine C4-Pflanze.

Das heißt: Es entstehen nach der Photosynthese vier Kohlenstoff-Atome pro Molekül. Deshalb kann  die Pflanze auch nachts wachsen, weil sie sogar in der Dunkelheit CO2 verarbeiten kann.

Voller Stolz erklärt Markus Heß seinen Gästen, dass er seinen Kunden 2012 die Wärme gegenüber Erdöl oder Erdgas um 25% preisgünstiger anbieten kann. „Und unser Angebot ist im Gegensatz zu Erdöl oder Gas noch umweltfreundlich“.

Quelle

© Franz Alt 2012

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