Japan und Deutschland auf dem Weg zur Erfüllung der COP-28-Energieziele
Bei der letzten UN-Klimakonferenz in Dubai wurde beschlossen, dass die Staaten der Erde bis 2030 die Leistung erneuerbarer Energien weltweit verdreifachen, die Energieeffizienz verdoppeln sowie langfristig von den fossilen Energieträgern wegkommen wollen.
In Berlin trafen sich in den vergangenen Tagen die Expert*innen des German-Japanese Energy Transition Cooperation Council (GJETC), um über die ambitionierten Ziele dieser beiden Länder beim Ausbau erneuerbarer Energien sowie einen verbesserten Schutz natürlicher Ressourcen durch effizientere Technologien zu sprechen. Japan und Deutschland unternehmen hierbei signifikante Anstrengungen zum Erhalt natürlicher Lebensgrundlagen, müssen dabei aber auch Anforderungen der Versorgungssicherheit, der Wirtschaftlichkeit und Sozialverträglichkeit im Blick behalten.
Das Urteil über die Ergebnisse der 28. Konferenz der Vereinten Nationen über Klimaänderungen (COP 28) fällt zwiespältig aus. Für die einen sind die getroffenen Beschlüsse ein positives Zeichen für das avisierte endgültige Ende der fossilen Ära. Für andere gehen sie angesichts der weiter steigenden globalen CO2-Emissionen und Jahresdurchschnittstemperaturen, die das Reißen der 1,5-Grad-Zieles immer wahrscheinlicher werden lassen, nicht weit genug. Deutschland und Japan möchten bei der Umsetzung ambitionierter Vorhaben, die den Anteil erneuerbarer Energien und die Energieeffizienz als Beitrag zu den COP-28-Vereinbarungen deutlich steigern, als Vorbilder für die Energiewende und die dringend notwendige Ressourcenschonung vorangehen. Leitgedanke in beiden Ländern ist dabei, dass diese Vorreiterrolle nicht nur dem Klimaschutz dient, sondern ebenso grünes, wettbewerbsfähiges Wirtschaften in einer nachhaltigeren Welt befördert.
Japan will bis 2050 CO2-neutral werden. Nach Angaben von Premierminister Kishida muss das Land dafür im nächsten Jahrzehnt mehr als 150 Billionen Yen, also rund eine Billion US-Dollar, investieren. „Mit dem GX Promotion Act werden viele Initiativen gestartet, um sowohl die Verpflichtungen zur Klimaneutralität zu erfüllen als auch die industrielle Wettbewerbsfähigkeit und das Wirtschaftswachstum zu stärken“, erläutert Prof. Tatsuya Terazawa, japanischer Co-Chair des GJETC, den Plan. „Zwar streben wir Kohlenstoffneutralität an, aber dabei müssen wir vielfältige und umfassende Maßnahmen ergreifen, die nicht nur eine stabile Energieversorgung sicherstellen, sondern auch auf die Stärkung der Industrie und die Verbesserung der Lebensqualität der Menschen achten.“
Die Bundesregierung stellte ihren Auftritt in Dubai unter das Leitmotiv „Ambitious. Just. Together.“ und sah sich als Brückenbauer vor Ort. „Die eigenen Hausaufgaben bei der Energieeffizienz und beim kurz- und mittelfristigen Umbau unseres Energiemixes müssen gemacht werden sowie mit Hilfestellungen für bereits jetzt und künftig noch viel stärker betroffene Staaten Hand in Hand gehen“, betont Dr. Stefan Thomas, Co-Vorsitzender des GJETC aus Deutschland, einen wichtigen Aspekt globalen Handelns. „Unsere Ratssitzung bot eine erste Gelegenheit zum Austausch der Fachexpert*innen darüber, welche Beiträge beide Länder zu Hause, aber zum Beispiel auch durch Just Energy Transition Partnerships mit Entwicklungs- und Schwellenländern für die Realisierung der Ziele der COP 28 erbringen können. Dieses Thema wird uns in den nächsten Monaten weiter beschäftigen.“
Die Studien des GJETC können hier eingesehen und heruntergeladen