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Harald H. Schröder | bund.net | klimaretter.info | Klaus Traube

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Klaus Traube: Der erste Atom-Aussteiger

Klaus Traube war einst Planer des „schnellen Brüters“ in Kalkar, dann wurde er zum vehementen Kernkraftgegner und innovativen Energieforscher. Traube wurde 88 Jahre alt. Ein Nachruf. Von Joachim Wille

Klaus Traube ist am Sonntag im Alter von 88 Jahren in seinem Haus in Oberursel bei Frankfurt am Main gestorben.

Der „Lauschangriff auf Bürger T.“ hatte 1975 und 1976 stattgefunden. Das Magazin Der Spiegel deckte die illegale Abhöraktion des Bundesamts für Verfassungsschutz 1977 auf, der Fall machte bundesweit Schlagzeilen und löste eine schwere Krise der sozialliberalen Regierung aus. Der zuständige Bundes­innen­minister Werner Maihofer (FPD) musste am Ende seinen Hut nehmen.

„Bürger T.“ – damit war der Atommanager Klaus Traube gemeint, damals verantwortlich für den Bau des umstrittenen Schneller-Brüter-Reaktors in Kalkar am Niederrhein. Die Verfassungshüter verdächtigten Traube der Nähe zur RAF-Terrorgruppe, da eine mit ihm befreundete Rechtsanwältin Kontakt zu RAF-Mitgliedern hatte. Die Vorwürfe erwiesen sich schnell als haltlos. Der Verdacht wurde entkräftet, Traube von Maihofer öffentlich rehabilitiert.

Trotzdem war Traube 1976 von seinem Arbeitgeber, der Siemens-Tochter Interatom, gekündigt worden. Was wirklich dahinter steckte, ging ihm erst auf, als der Skandal publik wurde. Über seine Erfahrungen schrieb er später ein Buch. Titel: „Wir Bürger als Sicherheitsrisiko“.

Hier können Sie den Nachruf weiterlesen

Quelle

Der Nachruf wurde von der Redaktion „KLIMARETTER.INFO“ (Joachim Wille) 2016 verfasst – das Nachrichten- und Debattenmagazin zu Klima und Energiewende – der Artikel darf nicht ohne Genehmigung von „Klimaretter.info“ (post@klimaretter.info) weiterverbreitet werden!

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