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Klimafinanzierung und Klimapläne: Volle Agenda bei UN-Verhandlungen in Bonn

Verhandlungen zur Vorbereitung der Weltklimakonferenz COP29: Beobachter:innen erwarten herausfordernde Verhandlungen, u.a. zum Klimafinanzierungsziel für die Zeit nach 2025.

Die Weltklimakonferenz im aserbaidschanischen Baku im November muss bei mehreren großen Themen Durchbrüche erzielen – umso wichtiger sind Fortschritte bei den vorbereitenden Verhandlungen, die am Montag in Bonn beginnen. „Ein Fokus wird auf den Verhandlungen über ein neues Klimafinanzierungsziel für die Zeit nach 2025 liegen, denn die müssen dieses Jahr zum Abschluss gebracht werden“, erklärt Lutz Weischer, Leiter der Berliner Büros der Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch. „Die Länder müssen die knapp zwei Wochen in Bonn nutzen, um bei den großen Knackpunkten echte Fortschritte zu machen und Konfliktpunkte zu reduzieren. Zudem geht es darum, den nötigen Erwartungsdruck auf die neue aserbaidschanische Klimagipfel-Präsidentschaft und die COP-Troika aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, Aserbaidschan und Brasilien aufzubauen. Andernfalls wird man in Baku nur schwer zu ambitionierten Beschlüssen kommen.“

Nicht nur wegen des Zeitdrucks gelten die Gespräche über das Klimafinanzierungsziel nach 2025 als besonders herausfordernd. „Die Verhandlungen zur Klimafinanzierung leiden unter großem Misstrauen. Dafür sind vor allem in der Vergangenheit nicht oder nur teilweise erfüllte Verpflichtungen der Industriestaaten verantwortlich“, sagt Bertha Argueta, Referentin für Klimafinanzierung und Entwicklung bei Germanwatch. „Mit den nun erstmals erreichten 100 Milliarden US-Dollar jährlich an Klimafinanzierung ist aber ein erster wichtiger Schritt zum Wiederaufbau des Vertrauens getan.“

Neue Klimapläne der Staaten müssen 1,5 Grad in Reichweite bringen

Die bisherige Verpflichtung der Staatengemeinschaft lautet, dass der globale Süden von 2020 bis 2025 pro Jahr 100 Milliarden Dollar für Klimaschutz und –anpassung aus dem globalen Norden bekommen soll. In Fachkreisen ist unbestritten, dass diese Summe nur einen kleinen Teil des tatsächlich benötigten Bedarfs abdeckt. Das neue Ziel ab 2026 muss also deutlich höher angesetzt werden. Im bisherigen Verhandlungsprozess haben sich die Verhandlungsparteien nach Beobachtungen von Germanwatch jedoch kaum bewegt. Argueta: „Die Zeit drängt. Die Länder können nicht alle offenen Fragen bis zum Weltklimagipfel unbeantwortet lassen. In Bonn müssen sie sich annähern und mögliche Zielkorridore aufzeigen. Die Industrieländer sollten den Vertrauensaufbau weiter fördern, indem sie untermauern, dass sie auch künftig beim Bereitstellen von Klimafinanzierung vorweg gehen werden.“

Doch die Agenda in Bonn enthält noch weitere zentrale Themen. So sollten aus den Verhandlungen Impulse für die nächste Generation der nationalen Klimapläne (NDCs) hervorgehen. Diese müssen die Staaten laut Pariser Klimaabkommen in den kommenden sechs bis neun Monaten fertigstellen. Dabei müssen die Klimaschutzanstrengungen so erhöht werden, dass das 1,5 Grad-Limit tatsächlich einhaltbar bleibt. Dafür wird auch entscheidend sein, wie die Staaten auf die Ergebnisse der ersten globalen Bestandsaufnahme reagieren und wie sie weitere Beschlüsse der jüngsten Weltklimakonferenz in Dubai umsetzen wollen, zum Beispiel zu Schäden und Verlusten und zur sozial gerechten Transformation weltweit.

Quelle

GERMANWATCH 2024

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