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Klimaforscher: Kalter März könnte mit Klimawandel zusammenhängen

Der März 2013 ist kalt. Wie dies im Zusammenhang mit dem Klimawandel stehen kann, dazu einige Hinweise.

Bereits 2010 hat der Wissenschaftler Vladimir Petukhov gezeigt, dass das Schrumpfen der Eisflächen in der Arktis –  Folge des Aufheizens der Atmosphäre durch Treibhausgase – die großen Luftströme stören kann.

Dies hat eine höhere Wahrscheinlichkeit zur Folge, dass es unter bestimmten Bedingungen (natürlich spielen hier mehrere Faktoren eine Rolle) in Europa öfter kalte Winter geben kann: Erderwärmung könnte Winter kälter werden lassen

Andere Studien haben in der Zwischenzeit Ähnliches ergeben:

Neue Studie zeigt Zusammenhang zwischen arktischer Meereisbedeckung im Sommer und dem Winterwetter in Mitteleuropa

Ergänzend hier noch ein Blogbeitrag des Leiters unseres Forschungsbereichs Erdsystemanalyse, Stefan Rahmstorf: Winter in Deutschland

Update 21. März: Ich habe Vladimir Petoukhov, der in einem Paper 2010 die verstärkten Kaltlufteinbrüche aus Nordosten infolge des Meereisschwundes vorhergesagt hat, nach seiner Einschätzung der Wettersituation der letzten Wochen gefragt. Seine Antwort:

Ich denke der Mechanismus ist wieder der, den wir in unserem Paper beschrieben haben. Die Meereisbedeckung in der Barentssee (im Januar/Februar auch in der Karasee) war wieder ungewöhnlich niedrig, verbunden mit einem Hochdruckgebiet in dieser Gegend. In der Folge gab es wieder den Einstrom von Kaltluft aus Nordosten, genau wie in unserem Paper beschrieben. Zudem führen die großen eisfreien Wasserflächen im Norden dazu, dass die einströmende Luft feucht ist, so kommt es diesen Winter zu den starken Schneefällen.

Eine Grafik, die den von Petoukhov beschriebenen Mechanismus anschaulich darstellt, zeigen wir in diesem Beitrag

Update 25. März: Das National Snow and Ice Data Center meldet heute, dass das diesjährige Maximum im Jahresgang der Eisausdehnung überschritten ist. Die zehn Wintermaxima mit der geringsten Eisausdehnung seit Beginn der Satellitenmessungen liegen laut NSIDC alle in den letzten zehn Jahren, 2004-2013. Dieses Jahr liegt auf dieser Negativ-Rekordliste auf Rang 6. (www.scilogs.de | Stefan RAhmstorf)

Quelle

Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung 2013SciLogs (Wissenslogs) 2013

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