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Klimakonferenz Bonn

Nichtregierungsorganisationen warnen vor unwiederbringlichen Verlusten durch den Klimawandel.

Ein gemeinsamer Bericht von CARE, Germanwatch, ActionAid und dem WWF warnt kurz vor dem Ende der Bonner Klimakonferenz vor Klimawandel bedingten irreparablen Schäden für zahlreiche Länder und Ökosysteme. Wenn nicht unverzüglich umfassende Anstrengungen unternommen werden, um Treibhausgasemissionen zu verringern und die rücksichtlose Ausbeutung des Planeten durch klimafreundliche, nachhaltige Entwicklung zu ersetzen, wird sich die Erde in naher Zukunft voraussichtlich um mehr als vier bis sechs Grad Celsius erwärmen.

Die Kosten für damit einhergehende Schäden würden sich bis zum Jahr 2060 auf geschätzte zwei Billionen US-Dollar belaufen, ganz abgesehen von nicht wieder gutzumachenden Verlusten an Menschenleben, Ökosystemen und Biodiversität.

Der Bericht „Into Unknown Territory“ („In unbekanntes Terrain“) betont vor allem die Unumkehrbarkeit von Prozessen, die durch den Klimawandel ausgelöst werden. „Sind die Verluste und Schäden einmal eingetreten, kann die Uhr nicht mehr zurückgedreht werden“, warnt Sandeep Chamling Rai, WWF-Experte für Klimawandelanpassung. „Wir können den Verlust von biologischer Vielfalt und von Ökosystemen nicht einfach mit Geld wettmachen. Was zerstört ist, ist zerstört.“

Große Sorge bereitet den vier Organisationen auch die klimabedingte Zunahme von Naturkatastrophen, Hungerkrisen und Migrationsbewegungen. Dazu Kit Vaughan, Klimaexperte von CARE International: „Eine Reduktion der weltweiten CO2-Emissionen ist dringlichst geboten und wir benötigen viel mehr Unterstützung im Bereich Klimawandelanpassung. Doch wenn diese Maßnahmen scheitern, müssen wir über Entschädigungen sprechen: Welche Kompensation sollen arme Länder für irreparable Schäden erhalten, die durch steigende Meeresspiegel, Verwüstung, den Verlust der biologischen Vielfalt oder sogar ihres Staatsgebietes entstehen?“

Kompensation sei eine Frage der Gerechtigkeit, so der CARE-Experte. In ihren Anpassungsprogrammen für besonders betroffene Länder stellt die Hilfsorganisation seit Jahren fest, dass diejenigen Gemeinden, die am wenigsten für die Ursachen des Klimawandels verantwortlich sind, am meisten unter den Folgen des CO2-intensiven Lebensstils der wohlhabender Nationen zu leiden haben.

Der neue Bericht gibt zahlreiche Handlungsempfehlungen an die Politik: So sollte die Widerstands- und Anpassungsfähigkeit vor allem der ärmsten und schutzlosesten Gruppen und Ökosysteme dringend gestärkt und massiv in Katastrophenvorsorge investiert werden.

Neben einer konsequenten Minderung der eigenen CO2-Emissionen sollten die Industrieländer die notwendigen finanziellen Mittel, Technologien und Kapazitäten bereitstellen, um Entwicklungsländern dabei zu helfen, in Anpassung, Katastrophenvorsorge und nachhaltige, CO2-neutrale Entwicklung zu investieren.

Quelle

CARE Österreich 2012

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