Klimakonferenz Lima: Viel besser als nichts
Christian Mihatsch, Korrespondent vonklimaretter.info in Lima, über das Ergebnis der Klimakonferenz COP 20
Mit dem Abkommen von Lima tasten sich die Länder vorsichtig in eine neue Welt der internationalen Klimapolitik vor. In Zukunft müssen nicht nur die Industriestaaten, sondern alle Länder ihre Treibhausgas-Emissionen begrenzen.
Die Beschlüsse von Lima sind noch kein Durchbruch zu diesem neuen Paradigma, aber sie bieten eine solide Grundlage. Jedes Land muss nun prüfen, was es zum Klimaschutz beitragen kann. Klimaschutz wird so zu einer gemeinsamen Aufgabe der Menschheit. Die ärmsten Länder der Welt brauchen dabei Unterstützung. Das gilt vor allem für die Anpassung an den Klimawandel.
Klar ist aber auch, dass große Schwellenländer und wohlhabende Entwicklungsländer den Umbau ihrer Energiesysteme weitgehend selber stemmen müssen. Wichtiger als Klimagelder aus Industriestaaten sind hier ein gutes Investitionsklima und weiter fallende Preise für Solarpaneele und Windräder. Zudem dürfen CO2-Emissionen nicht länger kostenlos sein. Das kann durch eine CO2-Steuer oder ein Emissionshandelssystem erreicht werden, wie es in Europa oder Kalifornien bereits existiert und ab 2017 in China landesweit eingeführt werden soll.
In der neuen Klimawelt ist Klimaschutz freiwillig. Aber immer mehr Länder erkennen, dass der Aufbau eines modernen Energiesystems in ihrem ureigenen Interesse liegt. Dies kann die UN-Klimakonvention koordinieren und unterstützen. Mit dem Abkommen von Lima hat sie dazu einen ersten, wenn auch kleinen, Schritt getan. Nun sind wieder die Länder am Zug: Sie müssen sich anspruchsvolle Emissionsziele setzen.