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Klimaschutz braucht Neustart: Investieren statt begrenzen

Das Kyoto-Protokoll wird bis 2020 verlängert, allerdings nehmen daran nur noch die EU-Staaten, Australien und einige kleinere Länder teil.

Der Klimagipfel in Doha ist mit einem Minimalergebnis zu Ende gegangen. Das Kyoto-Protokoll wird bis 2020 verlängert, allerdings nehmen daran nur noch die EU-Staaten, Australien und einige kleinere Länder teil. Diese repräsentieren insgesamt lediglich rd. 15 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen (2011: 34 Mrd. t), teilte das Internationale Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR) in Münster mit. „Das Kyoto-Protokoll wird seinem Anspruch nicht mehr gerecht“, sagte IWR-Direktor Dr. Norbert Allnoch. „Der globale Klimaschutz braucht ein neues Fundament: Die endlosen Begrenzungs-Diskussionen müssen beendet und durch weltumspannende Investitions-Diskussionen über klimafreundliche und CO2-vermeidendeTechniken ersetzt werden“, so Allnoch weiter.

Investieren statt begrenzen: Der CERINA-Plan

Ein globaler Investitionsansatz ist der vom IWR entwickelte CERINA-Plan (CO2-Emissions and Renewable Investment Action Plan). Dieses Konzept sieht vor, die CO2-Emissionen in den einzelnen Staaten an Investitionen in klimafreundliche Anlagentechniken zu koppeln. Da die globalen CO2-Wachstumsraten bekannt sind, können rückwärts die nötigen Investitionen berechnet werden, um den CO2-Anstieg zu kompensieren. Über einen einheitlichen Verrechnungspreis lassen sich dann die Investitionen je Land verursachergerecht und transparent ermitteln. Je höher die CO2-Emissionen, desto höher die Investitionen.

Hintergrundinfos zum globalen CO2-Ausstoß

Die globalen CO2-Emissionen haben im Jahr 2011 mit 34 Mrd. t (2010: 33,2 Mrd. t) einen neuen Rekordwert erreicht. Das ist eine Steigerung um 50 Prozent gegenüber 1990 (22,7 Mrd. t), dem Basisjahr für das Kyoto-Protokoll. Im Zeitraum von 1965 bis 2011 sind die energiebedingten und vom Menschen verursachten weltweiten Kohlendioxid-Emissionen nach IWR-Berechnungen bereits auf insgesamt 1.030 Milliarden Tonnen angewachsen. Schreibt man die aktuelle Entwicklung des jährlichen CO2-Ausstoßes bis zum Jahr 2020 fort, dann erhöhen sich die durch die menschliche Nutzung fossiler Energieträger entstehenden Emissionen in Summe – in weniger als 60 Jahren – auf knapp 1.400 Milliarden Tonnen Kohlendioxid.

Hintergrundinfos zum CERINA-Plan

Der CERINA-Plan wurde 2009 vom IWR entwickelt und stellt im Unterschied zum Kyoto-Begrenzungsmodell einen Investitionsansatz zur Stabilisierung bzw. Verminderung der globalen CO2-Emissionen dar. Der Grundgedanke: Je höher die CO2-Emissionen eines Landes umso höher die zu tätigenden Investitionen in klimafreundliche Techniken. Über einen einheitlichen CO2-Verrechnungspreis werden die zu tätigenden Investitionen je nach Höhe der Länder-Emissionen transparent ermittelt.

Quelle

Internationales Wirtschaftsforum Regenerative Energien 2012

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