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Klimaskeptiker setzen auf „dunkles Geld“

Wer steht eigentlich hinter den mächtigen klimaskeptischen Organisationen in den USA?

Woher kommen die – für hiesige Verhältnisse kaum vorstellbaren – gewaltigen Finanzströme, mit denen sich die Leugner des menschengemachten Klimawandels in der größten Volkswirtschaft der Welt ihren erheblichen Einfluss sichern? Diesen Fragen ist der Umweltsoziologe Robert J. Brulle von der renommierten Drexel University während eines Forschungsaufenthalts an der Standford University nachgegangen.

Seine Ergebnisse – unter anderem veröffentlicht in der Fachzeitschrift Climatic Change – zeigen einen seit fünf Jahren anhaltenden Trend zu immer größerer Intransparenz. Rund drei Viertel aller Zuwendungen erhalten die Organisationen inzwischen aus nicht rückverfolgbaren Quellen.

Brulle hat sich die Finanzen der rund 100 wichtigsten klimaskeptischen Organisationen der USA vorgenommen. Zwischen 2003 und 2010 erhielten sie von 140 Stiftungen 5.299 Zuwendungen in Höhe von insgesamt 558 Millionen US-Dollar (407 Millionen Euro). Der größte Teil des Geldes floss den Organisationen über Stiftungen wie den konservativen Donors Trust zu, bei dem nicht nachvollzogen werden kann, wer gezahlt hat.

Seit Jahren bekannte Unterstützer der klimaskeptischen Szene haben zwischen 2003 und 2007 massiv Geld in die Leugnerbewegung gepumpt. In vorderster Reihe stehen hier ExxonMobil, mit rund 480 Milliarden Dollar Umsatz eines der größten und wertvollsten Unternehmen der Welt, und die Koch-Brüder, deren Mischkonzern Koch Industries mit rund 100 Milliarden Dollar Umsatz das zweitgrößte nicht börsennotierte Unternehmen der USA ist.

Seit 2008, ungefähr seit Beginn von Barack Obamas Präsidentschaft, lassen sich jedoch keine rückverfolgbaren Zahlungen mehr feststellen. Was nicht bedeuten muss, dass es diese Zahlungen nicht mehr gibt – sie könnten eben auch über den schon genannten Donors Trust abgewickelt worden sein.

Forscher Brulle sieht in der wachsenden Intransparenz eine Gefahr für die Demokratie. „Die Wähler sollten wissen, wer hinter bestimmten Positionen steht.“ Vor allem wenn diese Positionen durch finanzielle Zuwendungen verstärkt werden „wie mit einem Megafon“

Quelle

KLIMARETTER.INFO | vk 2013

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