Lima-Vereinbarung: Ein weiteres verlorenes Jahr für den Klimaschutz
Es kam, wie es zu erwarten war: Ein minimaler Kompromiss, der von der kohlepolitisch orientierten Bundesregierung auch noch begrüßt wird.
Angeblich sei nun der Weg frei für ein Weltklimaschutzabkommen in Paris nächstes Jahr. Nur, ob dieses kommen wird, ist mehr als fraglich.
Und wenn tatsächlich ein Pariser Abkommen zustande kommen wird, dann wird es eines sein, das dem Klima nicht dient und mit irgendwelchen geringfügigen Emissionsreduktionen nicht verhindern kann, dass eine heute schon überlastete Atmosphäre mit weiteren hohen Klimagasemissionen überschüttet würde. Zumal der Vertrag erst ab 2020 gelten soll.
Nein diese Weltregierungen werden es auch in den nächsten 20 Jahren nicht schaffen, einen Klimavertrag auf den Weg zu bringen, der wirklich wirksamen Klimaschutz mit Nullemission und einer Kohlenstoffreinigung der Atmosphäre auf den Weg bringt.
Der eigentliche Schaden ist, dass es erneut einen windelweichen Kompromiss gegeben hat. Jetzt werden wieder ein Jahr lang die Klimaschutzorganisationen um die Welt jetten und eine Konferenz nach der anderen organisieren und besuchen, um innerhalb der untauglichen Maßnahmen vom öffentlich subventionierten grünen Klimaschutzfonds bis hin zum Emissionshandel Minimalfortschritte zu erlangen. Am Ende werden sie mit der weiteren Erwärmung der Erde zu rechnen haben.
Es wäre für den Klimaschutz besser gewesen, wenn es in Lima keine weiteren Hoffnungen auf einen Weltklimavertrag mehr gegeben hätte. Dann hätten sich die vielen Millionen engagierten Klimaschutzaktivisten nach neuen Betätigungsfeldern umgesehen: Sie hätten dann vielleicht mitbekommen, dass die Initiative für 100% Erneuerbare Energien weltweit rasant zunimmt oder sie hätten vielleicht registriert, dass es nicht nur in Australien Aktivisten gibt, die für das Ziel eines CO2-Gehalts von max. 350 ppm in der Erdatmosphäre kämpfen, statt die unverantwortliche Erderwärmung auf 2 Grad Celsius hinzunehmen und auch noch anzustreben.
Klimaschutz kommt dann in die Welt, wenn endlich die vielen Millionen Klimaschutzaktivisten sich vor Ort für die Umstellung auf 100% Erneuerbare Energien einsetzen und aktive Kohlenstoffsenken, z.B. mit Biokohle und Biolandwirtschaft, realisieren. Wenn sie sich vor Ort für den Subventionsabbau von fossilen Energien einsetzen, für Einspeisegesetze, für Steuererleichterungen für Klimaschutztechnologien und –maßnahmen, für eine Kohlenstoffsteuer und für eine umfassende Aufklärung der Bevölkerung darüber, was die privaten und unternehmerischen Handlungen für Nullemission und Kohlenstoffsenken sind.
Wenn sich eine solare Wirtschaft in immer mehr Regionen durchsetzt, organisiert von Millionen von Menschen, dann wird das fossil-atomare Wirtschaftssystem noch schneller ökonomisch erodieren, als ohnehin schon, wie das Beispiel E.ON zeigt. Dann wird in wenigen Jahrzehnten ein wirklich wirksamer Klimaschutz verwirklicht sein, was ein Weltklimavertrag dagegen niemals schaffen wird. Es wird höchste Zeit für eine Umkehr der weltweiten Klimaschutzbewegung.