Mehr Windenergie stärkt Haushalte, Wirtschaft und Beschäftigung
Mit ihren höheren Windenergiezielen könnten die Bundesländer bis zum Jahr 2020 30.000 zusätzliche Arbeitsplätze schaffen.
Die Wertschöpfung läge dann um fünf Milliarden Euro höher als bei den Zielen der Bundesregierung. Diese Zahlen hat das Institut für Ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) im Auftrag von Greenpeace errechnet.
Während die Bundesregierung den Ausbau der Erneuerbaren Energien bei 40 Prozent bis zum Jahr 2020 begrenzen will, zielen die Bundesländer auf einen Anteil von 53 Prozent. „Den Ausbau der Windenergie zu drosseln, ist völlig absurd. Das vernichtet Arbeitsplätze und Einkommen, ohne den Strompreis spürbar abzusenken“, sagt Andree Böhling, Greenpeace-Energieexperte.
Die Studie des IÖW vergleicht die wirtschaftlichen Effekte der unterschiedlichen Ökostromziele von Bundesregierung und Bundesländern bis zum Jahr 2020. Danach ist gerade die günstige Windenergie der stärkste Motor für Wertschöpfung und Beschäftigung.
Im Szenario der Bundesländer könnten in der Windenergiebranche bis zum Jahr 2020 rund 70.000 neue Arbeitsplätze geschaffen – rund 30.000 mehr als nach den Zielen der Bundesregierung. Die Einkommen in Deutschland, die Unternehmensgewinne und die Steuereinnahmen für Bund, Länder und Kommunen würden im Jahr 2020 um etwa fünf Milliarden Euro höher liegen.
Greenpeace fordert Bund und Länder auf, den dynamischen Ausbau der Windenergie beizubehalten – an Land und auf See, im Süden wie im Norden. Greenpeace widerspricht damit den Aussagen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die zuletzt eine stärkere Konzentration der Windenergie im Norden forderte.
„Frau Merkel liegt falsch mit ihrer Behauptung, Windenergie mache nur im Norden Sinn. Windkraft im Süden liefert dort Strom, wo die größte Nachfrage ist, verbessert die Versorgungssicherheit und braucht weniger teure Stromleitungen“, sagt Böhling.
Windstrom: nur 1,8 Prozent des Anstiegs der EEG-Umlage
Mit einer Deckelung der Windenergie würden die Kosten kaum sinken. Denn die Windstromerzeugung an Land hat laut Ökoinstitut mit 0,03 Cent pro Kilowattstunde einen Anteil von nur 1,8 Prozent an dem jüngsten Anstieg der EEG-Umlage.
„Wenn die Bundesregierung bei der Windenergie die Axt anlegen will, zieht sie völlig falsche Schlüsse aus der Strompreisdebatte. Um die Kosten der Erneuerbaren Energien spürbar zu verringern, muss die Industriebegünstigung im EEG und die Besteuerung von Strom reformiert werden“, sagt Andree Böhling.
Greenpeace hat hierfür Vorschläge erarbeitet, die die EEG-Umlage im nächsten Jahr um rund zwei Cent pro Kilowattstunde absenken könnten.
Hier geht es zur Kurzstudie: Effekte der Ausbaupläne für Erneuerbare Energien bis 2020 auf Arbeitsplätze und Wertschöpfung
Quelle
Greenpeace | Beate Steffens 2012