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Mit Biokraftstoff in den Urlaub

Mit dem Ferienbeginn in mehreren Bundesländern wird auf Deutschlands Straßen in diesen Tagen der Ausnahmezustand wieder Normalität.

Blechlawinen auf den Autobahnen, überfüllte Raststätten sowie hohe Benzin- und Dieselpreise zeugen davon, dass für Hunderttausende Bundesbürger die schönste Zeit des Jahres begonnen hat. Trotz aller einher-gehenden Nachteile und Unannehmlichkeiten ist der private Pkw für die meisten Deutschen immer noch das Fortbewegungsmittel Nummer eins: Rund drei Viertel des Personenverkehrs in Deutschland leisten Pkw.

„Beim Bemühen um mehr Erneuerbare Energien und weniger Treibhausgase im Verkehrssektor muss daher das Auto noch stärker in den Fokus genommen werden“, betont der Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE), Philipp Vohrer.

Mehr wäre möglich

Biokraftstoffe sind im Verkehrssektor derzeit die einzige in größerem Maßstab verfügbare Alternative zum Erdöl. Eine Biokraftstoffquote regelt in Deutsch­land ihren Einsatz. So wurden im vergangenen Jahr rund 3,4 Millionen Tonnen Biokraftstoff in Deutschland getankt, davon 2,2 Millionen Tonnen Biodiesel und 1,2 Millionen Tonnen Bioethanol. Bis zu sieben Prozent Biodiesel können in Deutschland dem fossilen Kraftstoff beigemischt werden. Und mittlerweile haben immer mehr Besitzer von Benzinern gemerkt: E10, der Ottokraftstoff mit bis zu 10 Prozent Bioethanol, lässt den Motor rund laufen und spart zudem Kosten. In Deutschland wird E10 in der Regel aus Energiepflanzen wie Getreide oder Rüben hergestellt.

Durch den Einsatz von Biokraftstoffen konnte 2013 in Deutschland der Ausstoß von rund 5 Millionen Tonnen an klimaschädlichen Treibhausgasen vermieden werden, und das bei einem Anteil der Biokraftstoffe von nur 5,3 Prozent am gesamten Kraftstoffverbrauch. Mehr wäre möglich. Das zeigen Nachbarländer wie Frankreich und Österreich, wo der Biokraftstoffanteil knapp 7 Prozent erreicht.

Sehr viel weiter ist man in Brasilien, wo dem Ottokraftstoff bis zu 25 Prozent Biokraftstoff beigemischt werden kann. Zudem sorgen dort die weit verbreiteten Flex-Fuel-Fahrzeuge dafür, dass Pkw mit wechselnden Treib­stoffmischungen fahren und weitgehend auf fossilen Sprit verzichten können. Gleichzeitig hat das Land seine Anstrengungen zum verbesserten Schutz des Regenwaldes erhöht.

Sparen statt schlucken

In Deutschland war der Anteil der Biokraftstoffe am Endenergieverbrauch in den vergangenen Jahren hingegen rückläufig. „Weil das Erdöl auf der Straße dominiert, wiegt die Mobilität schwer in unserem CO2-Gepäck“, unterstreicht Vohrer. Knapp ein Fünftel unseres CO2-Ausstoßes entfällt dem Umweltbun­desamt zufolge auf den Verkehrssektor. Damit rangiert er an zweiter Stelle hinter den Emissionen der Energiewirtschaft und noch vor den Emissionen der privaten Haushalte.

„Verbessern ließe sich die Klimabilanz unserer Mobilität durch mehr nachhaltig erzeugte Biokraftstoffe im Tank. Noch besser wäre es, wenn der Biokraftstoff zudem in weniger durstige Motoren fließt und wir noch häufiger auf die energiesparenden öffentlichen Verkehrsmittel umsteigen“, betont Vohrer.

Quelle

Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) 2014

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