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© Sonnenseite

Mit dem Kraftwerk am Dach unabhängig von Energie-Importen

„die umweltberatung“ gibt Tipps zur Planung von Solarthermie und Photovoltaikanlagen.

Die aktuellen politischen Auseinandersetzungen machen uns die Abhängigkeit von russischem Erdgas bewusst. Solar- und Photovoltaikanlagen ermöglichen einen Schritt in Richtung Energieunabhängigkeit. Eine Solaranlage deckt rund 70 % des Warmwasserbedarfes und rund 30 % des Heizenergiebedarfes eines Haushalts ab. Eine Photovoltaikanlage erzeugt den Großteil des Haushaltsstromverbrauches. „die umweltberatung“ informiert in den Infoblättern „Thermische Solaranlagen“ und „Photovoltaik“ über Planung und Dimensionierung der Anlagen.

„Die Sonne produziert täglich ein Vielfaches jener Energie, die weltweit pro Jahr verbraucht wird. Es wäre schade, diese Energie nicht technisch zu nutzen!“ rät Sabine Vogel, Energieexpertin von „die umweltberatung“.

Sonnenstrahlen für warmes Wasser einfangen

Solaranlagen wärmen das Wasser und größere Anlagen unterstützen zusätzlich die Raumheizung. Die Faustregel für Solaranlagen zur Warmwasserbereitung lautet: ca. 1,5 m2 Kollektorfläche pro Person plus zusätzlich ca. 1,5 m2 für die Boilerverluste. Der Boiler muss 100 Liter Warmwasser pro Person speichern können, um den Warmwasserbedarf auch an Tagen ohne Sonnenschein zu decken.

Heizen mit der Sonne

Soll die Anlage auch die Heizung unterstützen, sind mehr Kollektorfläche (15-30m2) und ein größerer Pufferspeicher von 1000 bis 2000 Litern für das Heizungswasser notwendig. Der Pufferspeicher gibt die gespeicherte Sonnenenergie wieder langsam ab. Vor der Errichtung einer solaren Heizungsunterstützung ist zu klären, ob besser zuerst in eine verbesserte Wärmedämmung der Außenhülle investiert werden sollte. Denn die Dämmung von Außenwänden und Geschoßdecken und der Fenstertausch bringen bei gleichen Ausgaben meist mehr Einsparung.

Erst Strom sparen, dann PV-Anlage anschaffen

Der Jahresstromverbrauch eines durchschnittlichen Haushaltes in Österreich betrug im Jahr 2012 laut Statistik Austria rund 4200 kWh. Um diesen Bedarf zu decken, ist eine Photovoltaikanlage mit einer Fläche von ca. 30-40 m2 notwendig. Der Überschuss wird meist ins Netz eingespeist. Je mehr selbst produzierten Strom ein Haushalt selbst verbrauchen kann, desto gewinnbringender arbeitet die PV-Anlage. Wirtschaftlicher ist es, zuerst den Strombedarf eines Haushaltes zu senken, zum Beispiel durch Vermeidung von Stand-By-Funktionen und durch Verwendung effizienter Haushaltsgeräte. Erst dann ist eine PV-Anlage sinnvoll.

Ab wann sich’s rechnet

Der Energieaufwand für die Rohstoffgewinnung und Herstellung der Anlagen ist je nach Modell innerhalb von ein paar Jahren wieder ausgeglichen. Wirtschaftlich amortisiert sich eine Solaranlage zur Warmwasserbereitung nach ca. 5 bis 10 Jahren – je nachdem, womit vorher das Warmwasser erzeugt wurde und welche Förderungen möglich sind. Eine Solaranlage zur Heizungsunterstützung amortisiert sich meist erst einige Jahre später, eine Photovoltaik-Anlage meist nach 12 bis 15 Jahren, wenn man eine Förderung in Anspruch nimmt und keinen Kredit benötigt.

Quelle

oekonews.at 2014

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