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Modellprojekt mit flexiblem Stromtarif und solarer Wärmepumpe als „Klimaschutz-Heizung“

Heizen mit Sonne, Luft und Eis – Hausbesitzer als Testkunden gesucht

Wärme- und Stromversorgung zu koppeln und für beide Anwendungen erneuerbare Energien maximal zu nutzen – darauf zielt das Projekt „Sol2Heat“. Consolar, der Anbieter von solaren Wärmepumpen als Klimaschutz-Heizung, entwickelte zusammen mit dem Karlsruher Institut für Technologie KIT eine Heizung mit integriertem Energiemanagement. Dieses System „Sol2Heat“ ermöglicht es, Sonnenenergie in Form von Wärme und Strom vor Ort zu nutzen und das Stromnetz zu entlasten.

Der südbadische Energieversorger Energiedienst sucht nun 20 Hausbesitzer, um das System in Verbindung mit einem innovativen und günstigen Stromtarif in einem Forschungs- und Modellprojekt zu testen. Die Testkunden sparen Strom- und Heizungskosten und profitieren zusätzlich von Vergünstigungen.

Zwei wesentliche Herausforderungen sind mit einer zukünftig weitgehend auf erneuerbaren Energien basierten Energieversorgung verbunden: Die Wärmeversorgung als wichtigster Energieverbraucher und Kostenfaktor eines Hauses muss klimaverträglich gelöst werden. Darüber hinaus muss die schwankende Stromproduktion vor allem durch Sonne und Wind mit dem ebenfalls schwankenden Verbrauch in Einklang gebracht werden.

Beide Ansätze werden in dem Projekt „Sol2Heat“ durch eine intelligente und auf erneuerbare Energien basierte Wärme- und Stromversorgung angegangen. Hierzu ist vorgesehen, ein hocheffizientes Heizsystem mit einem zukunftsweisenden Stromtarif zu kombinieren: Über Datenaustausch mit dem Stromhandel von Energiedienst erfährt die Steuerung der Heizung, wann es in den nächsten 24 Stunden besonders günstig ist zu heizen.

Entsprechend wird die mit einem Wärmespeicher gekoppelte Heizung betrieben. Sie läuft daher optimiert mit dem vorzugsweise günstigsten erneuerbaren Strom, ohne dass der Kunde es merkt. Diese intelligente Betriebsweise und Kombination moderner Technologien kommt nicht nur dem Geldbeutel des Hausbesitzers, sondern auch dem Management des gesamten Energiesystems zugute. Durch eine erhöhte Flexibilität wird es möglich, einen höheren Anteil aus dem schwankenden Angebot erneuerbarer Energien zu nutzen.

Das eigens dafür entwickelte Energiemanagement berücksichtigt dabei nicht nur die Informationen zum Stromtarif. Es wird, falls eine Photovoltaikanlage vorhanden ist, zunächst vorrangig der selbst produzierte Strom genutzt. Wenn der Kunde es wünscht, können auch Haushaltsgeräte wie Wasch- und Spülmaschine sowie Wäschetrockner gesteuert werden. Für sie können Zeitfenster vorgegeben werden, in denen die Geräte ihren Dienst leisten.

Kern des Systems ist die ausgezeichnete solare Wärmepumpe SOLAERA, die das Haus mit Wärme nur aus Sonne und Luft über Hybridkollektoren beheizt. Dabei erzeugt das System nach unabhängigen Tests je nach Anzahl der Kollektoren aus einer Kilowattstunde Strom zwischen 4 und 6 Kilowattstunden Wärme für Heizung und Warmwasser. Die Kollektoren arbeiten im Sommer analog zu konventionellen Solaranlagen.

Ihre Vorteile spielen sie vor allem im Winter aus: Dank integriertem Lüfter gewinnen sie zusätzlich zur Solarstrahlung Energie aus der Außenluft. Mit der Energie, die über eine Wärmepumpe dem Wasser-Eisspeicher beim Einfrieren entzogen wird, kann das Haus in kalten Nächten stromsparend geheizt werden. Damit bei gutem Sonnenschein oder günstigem Strom auf Vorrat geheizt und Warmwasser bereitgestellt werden kann, ist außerdem ein Wärmespeicher eingebunden.

Mit Sol2Heat ist man völlig unabhängig von den in den letzten Jahrzehnten stark gestiegenen Preisen fossiler Energieträger. Sol2Heat ermöglicht es, von künftigen zeitvariablen Strompreisen zu profitieren. Die Wirtschaftlichkeit des Systems beruht auf der thermischen Energiespeicherung des Stromanteils, der früher oder später als Wärme im Haus benötigt wird. Mit dem intelligenten Systemmanagement lässt sich preisgünstige oder überschüssige elektrische Energie im richtigen Moment wandeln und als Wärme speichern.

Die Wärmespeicherung ist etwa 40 Mal kostengünstiger als Stromspeicherung. Da im Haushalt etwa 85% der Energie als Wärme und nur 15% als Strom benötigt werden, rechnet sich die Wärmespeicherung in Form geringerer Speicherkosten.

Die Energiedienst AG als Kooperationspartner möchte die Wirksamkeit der intelligenten Sol2Heat-Lösung in der Praxis erproben. Für die Testphase sucht der regionale Energieversorger 20 Hausbesitzer, die eine neue Heizung installieren oder ihre bestehende Heizung sanieren wollen. Bei ihnen wird die solare Wärmepumpe SOLAERA installiert und in Verbindung mit dem Sol2Heat-Energiemanager mit dem Pilot-Stromtarif von Energiedienst betrieben.

Energiedienst bietet im Rahmen des Pilotprojekts einen innovativen zeitvariablen Stromtarif mit Einspargarantie an. Darüber hinaus wird die Anschaffung der Heizung mit 300 Euro bezuschusst. Consolar gewährt den Pilotkunden einen Nachlass von bis zu 10% bei Auslieferung der SOLAERA-Heizung bis zum 30.09.14 und – gestaffelt – etwas weniger bei späteren Auslieferungen innerhalb maximal eines Jahres. Das entspricht einem Zuschuss von bis zu 3.000 Euro. Zudem gibt es für das System staatliche Förderungen von 5.400 bis über 10.000 Euro bei Heizungsaustausch in bestehenden Häusern.

Mehr Infos:

Consolar lädt ein zu einem Infoabend mit Führung in seinem Werk in Lörrach (Gewerbestraße 7, 79539 Lörrach) am Dienstag, 09.09.2014, um 18.00 Uhr.

Quelle

EnergieDienst 2014Consolar 2014

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