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Moratoriumsdiskussion: Verbände fordern Kontinuität bei deutscher Energiewende

Nachdem Rainer Brüderle bereits aus der Politik für seine Solar- und Windkraft-Moratoriumspläne angegriffen wurde, kritisieren den FDP-Fraktionschef nun auch diverse Verbände.

„Änderungen am Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) im ‚Hau-Ruck-Verfahren’ gefährden den Erfolg der Energiewende. Die Regierung muss eine neue Gesamtarchitektur des Strommarktes auf den Weg bringen“, sagte Dietmar Hexel, Mitglied im Vorstand des Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB).

Anstatt den Ausbau der Solar- und Windenergie auf Eis zu legen, forderte er ein „mindestens dreijähriges Moratorium für das EEG“ und klare Vorstellungen darüber, was nach dem Gesetz kommen soll.

Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW), sagte: „Es ist ein Irrglaube, dass der Anstieg der Strompreise gestoppt würde, wenn man die Energiewende aufhält. Denn wir müssen in jedem Fall in neue Kraftwerke investieren und auch die Stromnetze müssen ohnehin modernisiert werden.“

Daher sollte man nun in „saubere, sichere und dauerhaft günstige“ Energieformen investieren. Solarstrom werde dabei laut Körnig „mittelfristig zu einer der günstigsten Energiequellen überhaupt.“

Auch der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) wandte sich gegen die Pläne aus der FPD-Fraktion. Die Energiewende werde so „zum Abschuss freigegeben“, sagte dessen Vorsitzender Hubert Weiger.

Stattdessen müssten endlich Maßnahmen zur Verringerung des Energieverbrauchs, zum Ausbau regenerativer Energien zum Heizen und Kühlen und zur Optimierung des EEG beschlossen werden.

Brüderle hatte gefordert, den Bau von zusätzlichen Solar- und Windkraftanlagen an Land vorübergehend zu stoppen, wenn das Ausbautempo anhaltend hoch bleibe.

Quelle

Photon 2012Deutscher Gewerkschaftsbund, Bundesverband Solarwirtschaft e.V., Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. 2012

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