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Nahost: Niemand darf Kinder töten!

Der neue Nahost-Krieg begann mit einem Mord an Kindern: Auf Palästinenser-Gebiet wurden drei entführte israelische Teenager getötet. Anschließend wurde ein palästinensischer Junge bei lebendigem Leib in Israel verbrannt. Und inzwischen sind fast 100 Kinder im Gazastreifen der israelischen Luftwaffe zum Opfer gefallen. Das ist nicht mehr nur ein weiterer Nahostkrieg – dies ist hauptsächlich ein schändlicher Krieg gegen die Unschuldigsten, der durch nichts, aber durch gar nichts gerechtfertigt ist.

Welche Religion, welche Nation, welches Volk darf 100 Kinder töten? Die Hamas hat allerdings auch kein Recht, Kinder als militärische „Schutzschilde“ zu missbrauchen und ihre Raketen hinter Kindern zu verstecken.

Die Internetseite Avaaz.org bezeichnet diesen Massenmord an Kindern eine „globale Schande“ und sammelt dagegen Protest-Unterschriften. 1,5 Millionen Menschen sollen bereits unterschrieben haben. Eine eindrucksvolle Form gewaltlosen Widerstands.

Tatsache ist: Raketen der Hamas auf Israel sind so ungerechtfertigt wie der dogmatisierte und ideologisierte Antisemitismus der Hamas.  Die Hamas antwortet auf diese Vorwürfe: Israel besetzt und bombardiert uns, überfällt uns und kontrolliert unser Wasser und unseren Handel. Ein Teufelskreis seit Jahrzehnten.

Jetzt fallen wieder Bomben nach dem sattsam bekannten Ritual: Wer Raketen auf uns schießt, muss mit unseren Bomben und Soldaten rechnen. Beide Seiten handeln nach dem uralten Grundsatz: Aug um Auge, Zahn um Zahn, aber vergessen dabei, dass nach diesem Gesetz irgendwann alle blind und zahnlos sind. Wem hilft das wirklich? Es gibt nur einen wirklichen Ausweg: Der Klügere muss anfangen, mit dem Kriegswahnsinn aufzuhören. Wer Frieden will, muss den Frieden vorbereiten und ernsthaft daran arbeiten. Dabei braucht er einen sehr langen Atem. Gewalt – das ist nun wirklich hinreichend bewiesen – bringt immer nur weitere Gewalt. Auch zwischen Israel und Palästina ist Frieden möglich.

Die Israelis haben Angst und Tausende Palästinenser sind auf der Flucht in einem Land von der Größe des deutschen Bundeslandes Bremen, aber mit dreimal so vielen Einwohnern. Wohin also sollen die Palästinenser fliehen? Der Gazastreifen  ist wirtschaftlich schon längst am Boden. Und jetzt ruft Avaaz zum Boykott von israelischen Firmen auf, die an der Besetzung des Gazastreifens verdienen oder beteiligt sind. Die Internetplattform schlägt vor, hiesige Firmen aufzufordern, ihre Investitionen in entsprechende israelische Firmen einzustellen.

Avaaz sieht in den 1,5 Millionen Unterschriften „die wirksamste gewaltlose Strategie, um die regelmäßigen Gewalthandlungen zu beenden, die Sicherheit der Israelis zu gewährleisten und den Palästinensern Freiheit zu schenken“. Die Initiatoren fügen hinzu, dass auch die Hamas unter Druck geraten sollte, aber diese stehe schon längst unter Druck und Israel sei nun mal gegenüber Palästina militärisch und finanziell überlegen.

Die Frage aller Fragen an diesem ewigen Krieg im Nahen Osten heißt: Wer trägt das Leiden? Die Antwort von Avaaz: „Die Familien auf beiden Seiten, die einfach nur Freiheit und Frieden wollen.“

Avaaz – Israel und Palästina: So endet es

Quelle

Franz Alt 2014

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