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Naturschutz-Modellprojekt für größtes Solarstrom-Kraftwerk Europas

solarhybrid und Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (FH) starten wegweisende Begleitforschung.

Die solarhybrid AG und die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (FH) starten ein 13-jähriges Naturschutz-Monitoring auf dem Gelände des größten Solarstrom-Kraftwerks in Europa „FinowTower“ im brandenburgischen Finowfurt. Der bereits realisierte erste Bauabschnitt wird bis Ende 2011 um 60,2 Megawatt erweitert, womit sich die Kraftwerksleistung auf insgesamt 84,5 Megawatt steigert. In Anbetracht der Kraftwerksgröße und Laufzeit des Monitorings geht Prof. Dr. Hans-Peter Piorr davon aus, dass diese bis dato einmalige wissenschaftliche Begleitforschung umfangreichen Erkenntnisgewinn bringt. Erforscht wird, wie sich die Errichtung großer Photovoltaik-Freiflächenanlagen auf die Natur auswirkt und dabei positiv gestaltet werden kann.

Öffentlicher Dialog und Naturschutz-Monitoring

Im Rahmen des Naturschutz-Monitorings untersucht die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (FH) die Fauna und Flora auf dem ehemaligen Militärflughafen Eberswalde/Finowfurt, um Vorsorgemaßnahmen wie etwa die Umsiedlung gefährdeter Arten zu treffen. Noch vor Baubeginn der Erweiterung eröffnete solarhybrid den Dialog mit Naturschützern und allen beteiligten Interessengruppen, den Prof. Piorr moderiert. Seit Beginn der Baumaßnahmen werden unter der fachlichen Leitung von Jens Möller Vögel, Reptilien, Amphibien, Tagfalter, Heuschrecken, Libellen und die Vegetation untersucht. Das Monitoring erstreckt sich auf das Gelände des gesamten Solarstrom-Kraftwerkes, auf eine Fläche von 260 Fußballfeldern.

Naturschutz im zweiten Bauabschnitt

Bei der Erweiterung des Solarstrom-Kraftwerkes tätigt solarhybrid naturschutzrechtliche Ausgleichsmaßnahmen im Umfang von etwa drei Millionen Euro. Hierzu zählen die Entsiegelung von Flächen und die Erstaufforstung von rund fünf Hektar Wald, die Schaffung und die 20-jährige Pflege von 58 Hektar neuer Trockenrasenflächen sowie von rund neun Hektar Lerchenfenstern. Zur Schonung des Landschaftsbildes werden das zu errichtende Umspannwerk und die zum Hochspannungsnetz verlaufende Stromtrasse in die Aufforstung integriert.

Naturschutz im ersten Bauabschnitt

Schon bei der Errichtung des ersten Bauabschnittes in 2010 renaturierte solarhybrid die Konversionsflächen. Der Boden des einstigen Militärflughafens wurde von Munition und Giftmüll befreit. Außerdem blieben Flugzeugbunker, sogenannte Shelter, erhalten, um der vorhandenen Fledermauspopulation als Schlafplatz und Winterquartier zu dienen. Damit die Fledermäuse ihre Unterkünfte ungestört anfliegen können, schuf solarhybrid sechs Meter breite Einflugschneisen – was die Anzahl der installierten Photovoltaik-Module, den Ertrag und die Wirtschaftlichkeit des Solarstrom-Kraftwerkes reduzierte. Zudem wurden Unterkünfte und Wälle für Kriechtiere und Nischenbrüter errichtet.

Forschungsergebnisse für Unternehmen und Naturschützer

Mit dem langjährigen Naturschutz-Monitoring der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (FH) leistet solarhybrid einen Beitrag zum Natur verträglichen Ausbau der Erneuerbaren Energien mit großen Solarstrom-Kraftwerken. Die Forschungsergebnisse des Modellprojektes sollen auch zeigen, wie in der Zukunft eventuelle Konflikte  zwischen Unternehmern, Bürgern und Naturschützern beim Anlagen- und Trassenbau schon im Vorfeld beizulegen sind.

Quelle

solarhybrid AG 2011

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