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OECD-Umweltausblick fordert schnelles und koordiniertes Handeln

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung hat soeben ihren Bericht „OECD-Umweltausblick bis 2050 – Die Folgen des Nichthandelns“ vorgestellt.

Ohne umfassende politische Maßnahmen drohen uns globale Umweltschäden, die unumkehrbar sind und die jüngst erzielte Fortschritte bei der Anhebung unseres Lebensstandards vernichten könnten. Zu diesem Ergebnis kommt der „OECD-Umweltausblick bis 2050“, den die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung heute in Berlin, London und Mexiko City vorgestellt hat.

Der Bericht mit dem Untertitel „Die Folgen des Nichthandelns“ enthält neueste Projektionen zu den sozio-ökonomischen Trends der kommenden vier Jahrzehnte und zu deren Auswirkungen auf Klimawandel, Artenvielfalt, Wasser sowie Gesundheit und Umwelt. Demnach wird sich die Weltwirtschaft bis 2050 fast vervierfachen. Zudem wird die Weltbevölkerung um weitere zwei Milliarden Menschen wachsen – und, damit einhergehend, die Nachfrage nach Nahrung, Wasser und Energie.

Nur ambitionierte und zügig auf internationalem Level umgesetzte Maßnahmen können verhindern, dass Industrie-, Schwellen- und Entwicklungsländer erheblichen ökonomischen und gesellschaftlichen Schaden nehmen. Ohne Politikwechsel griffe das Basisszenario des Berichts, wonach:

  • der weltweite Primärenergieverbrauch 2050 um 80 Prozent höher liegen wird als heute. Schon in den kommenden Jahrzehnten werden die sogenannten BRIICS-Länder – Brasilien, Russland, Indien, Indonesien, China und Südafrika – mehr Energie verbrauchen als die 34 Mitglieder der OECD. Da der Anteil fossiler Energieträger im Weltenergiemix mit 85 Prozent eher zunimmt, würden etwa 50 Prozent mehr Treibhausgase ausgestoßen werden als heute. Die Folgen: beschleunigter Klimawandel und Luftverschmutzung.
  • städtische Luftverschmutzung 2050 für den Großteil aller umweltbedingten Todesfälle verantwortlich sein wird: 3,6 Millionen Menschen weltweit könnten dann jedes Jahr an Feinstaub sterben – doppelt so viele wie heute. Die Metropolregionen Indiens und Chinas hätten unter diesem Trend am stärksten zu leiden. Im OECD-Raum dürften sich vor allem Todesfälle durch bodennahes Ozon mehren.
  • die Artenvielfalt an Land um weitere zehn Prozent abnehmen wird, vor allem in Europa, Asien und im südlichen Afrika. In Gewässern sind bereits heute ein Drittel aller Fischbestände ausgerottet oder extrem dezimiert – Tendenz steigend. Der Verlust der biologischen Vielfalt bedroht nicht nur das Wohlergehen der indigenen oder armen Bevölkerung in Lateinamerika, Afrika und Asien. Er beeinflusst auch das Klima, die Wasserquantität und -qualität, die landwirtschaftliche Produktion oder die Verbreitung von Krankheiten und damit die Menschen in Industrieländern.
  • der weltweite Wasserverbrauch um mehr als die Hälfte steigen wird. Den größten Mehrbedarf hätten dabei das verarbeitende Gewerbe (+400%), aber auch thermische Stromerzeuger (+140%) und private Haushalte (+130%). 40 Prozent der Weltbevölkerung werden im Jahr 2050 voraussichtlich in Gebieten mit extremer Wasserknappheit leben –  2,3 Milliarden Menschen mehr als heute.
Quelle

OECD 2012

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