Ölunfall Neuseeland
In Neuseeland ist ein Containerschiff auf Grund gelaufen und könnte nach Ansicht der neuseeländischen Behörden eine Umweltkatastrophe auslösen.
Das Schiff mit dem Namen Rena hat 1700 Tonnen Schweröl als Treibstoff an Bord – erstes Öl fließt bereits ins Meer und bedroht Robben, Wale und Delfine.
Das 21 Jahre alte Containerschiff ist auf dasAstrolabe Reef aufgelaufen, das rund sieben Kilometer nördlich von der Motiti Island entfernt ist. Der Unfall hat sich bereits am Mittwoch, 5. Oktober, ereignet. Zunächst wurde davon ausgegangen, dass zwar Öl aus beschädigten Leitungen austritt, die Tanks jedoch intakt seien. Jetzt befürchtet man einen Riss in einem der Treibstofftanks.
Die Verschmutzung, die durch die komplette Menge Öl verursacht werden würde, hätte verheerende Folgen. Neben Seehunden und Vögeln ist das Gebiet vor der neuseeländischen Küste vor allem der Lebensraum von Walen und Delphinen, die hier regelmäßig kalben. Schon jetzt wurden ölverschmierte Möwen tot in der Nähe des havarierten Schiffes gefunden.
Auch der neuseeländische Umweltminister Nick Smith schätzt die Lage als sehr ernst ein. Er sagt, der Unfall könnte „schlimmste Umweltkatastrophe seit Jahrzehnten“ in Neuseeland auslösen. Wie die neuseeländischen Regierung am Freitag mitteilte, könnte das Schiff sogar auseinanderbrechen.
Erste Versuche scheitern
Die ersten Versuche, das Öl mit Hilfe von Lösungsmitteln aufzulösen, scheiterten. Der Ölteppich soll nach Angaben der staatlichen Schifffahrtsbehörde bereits einen Durchmesser von rund fünf Kilometern haben. Schon bald könnte er die Küste erreichen, teilte die staatliche Schifffahrts- und Meeresschutzbehörde (MNZ) mit.
„Das Ziel muss jetzt sein, den Ölausfluss aus dem Schiff zu stoppen und die Auswirkungen des fünf Kilometer großen Ölteppichs auf die Umwelt und die Küsten zu minimieren“, sagt Greenpeace-Experte Steve Abel von Greenpeace Neuseeland. Den Einsatz von Lösungsmittel sieht Abel kritisch: „Fakt ist, dass die Lösungsmittel das Öl nicht entfernen. Sie machen es nur unsichtbar und vergrößern die toxische Belastung, der die Natur ausgesetzt wird.“
Greenpeace Neuseeland hat den zuständigen Behörden bereits Unterstützung in Form von Booten, Tauchern und Experten angeboten, um die Ölpest in den Griff zu bekommen.
Quelle
Greenpeace | Hannah Samland 2011