‹ Zurück zur Übersicht

© Sonnenseite

Österreich: Fahrplan der Anpassungsstrategie an den Klimawandel

Der Klimawandel wird voraussichtlich einschneidende Folgen für verschiedene Sektoren, Ökosysteme und für die Gesellschaft haben.

Entsprechende Maßnahmen zur Anpassung sind daher unerlässlich, um den Auswirkungen der Klimaänderung effizient zu begegnen. Die EU hat den Mitgliedstaaten deshalb aufgetragen, eine Anpassungsstrategie zum Klimawandel zu erarbeiten, das österreichsche Strategiepapier liegt nun vor.

Zwei tragende Säulen im Klimaschutz

Neben der dringend notwendigen Reduktion der Treibhausgasemissionen auf nationaler und internationaler Ebene mit Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels bildet demnach die Anpassung an den Klimawandel die zweite wichtige Säule in der Klimapolitik.

Das Lebensministerium hat daher bereits 2007 die Initiative ergriffen und die Ausarbeitung einer österreichischen Klimawandelanpassungsstrategie in Angriff genommen. Darüber hinaus wurde im aktuellen Regierungsprogramm der Bundesregierung die Erarbeitung einer Klimawandelanpassungsstrategie unter Einbindung aller Stakeholder und Berücksichtigung internationaler Beispiele festgelegt.

Ziel der österreichischen Anpassungsstrategie ist es, nachteilige Auswirkungen des Klimawandels auf Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft zu vermeiden und die sich ergebenden Chancen zu nutzen. Die Strategie wurde in einem breiten partizipativen Prozess, in welchem Vertreter der Ressorts, der Länder, von Interessensverbänden, Stakeholdern, NGOs und sonstigen Institutionen aktiv eingebunden waren, diskutiert.

Sie gliedert sich in ein strategisches Rahmenwerk („Kontext“) und in einen Aktionsplan. Der Kontext behandelt strategische Grundfragen und erklärt die Einbettung der Strategie in den Gesamtzusammenhang. Im Aktionsplan sind konkrete Handlungsempfehlungen (als Angebot an empfehlenswerten Initiativen) zur Umsetzung in den folgenden 14 Aktivitätsfeldern dargestellt:

  • Schutz vor Naturgefahren
  • Katastrophenmanagement
  • Gesundheit
  • Wasserhaushalt und Wasserwirtschaft
  • Tourismus
  • Energie (Fokus Elektrizitätswirtschaft)
  • Bauen und Wohnen
  • Wirtschaft/Industrie/Handel
  • Landwirtschaft
  • Forstwirtschaft
  • Ökosysteme/Biodiversität
  • Verkehrsinfrastruktur
  • Raumordnung im Klimawandel
  • Stadt – Urbane Frei- und Grünräume

Umgehende Umsetzung der Klimawandelanpassungsstrategie notendig

Im Zuge der gemeinsamen Erstellung der Strategie wurde übereinstimmend festgehalten, dass es notwendig und vorteilhaft ist, entscheidende Schritte im Umgang mit dem Klimawandel umgehend zu setzen, da die Möglichkeiten für eine erfolgreiche Anpassung im Laufe der Zeit stetig abnehmen. Auch die mit der Anpassung verbundenen Kosten steigen beträchtlich, wenn erst zu einem späteren Zeitpunkt konkret gehandelt wird.  Zentrale Aussage der gemeinsamen Beratungen war, dass die möglichen Folgen des Klimawandels daher in Hinkunft klar in Planungs- und Entscheidungsprozessen mit berücksichtigt werden müssen.

Die Umsetzung der Strategie wird in enger Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern unter Beachtung der entsprechenden Zuständigkeiten erfolgen. Es wird eine breite Palette an Handlungsempfehlungen vorgelegt. Anpassung an den Klimawandel ist wohl eine langfristige Aufgabe, die jedoch umgehend in Angriff zu nehmen ist. Sie muss sich auch am jeweils aktuellsten wissenschaftlichen Erkenntnisstand orientieren. Im Rahmen der Gesamtkoordination des Prozesses werden daher nachfolgende Fragen einer vertiefenden Bearbeitung zugeführt werden:

  • Wissenschaftlich-ökonomische Evaluierung der Konsequenzen des Klimawandels in Österreich („Kosten des Nichthandelns“ und „Schätzung der Anpassungskosten“) bis Mitte 2015
  • Entwicklung eines Kriterienkatalogs bis Ende 2013, der es erlaubt, den Erfolg bei der Umsetzung der österreichischen Anpassungsstrategie zu überprüfen und klar darzustellen.

Da eine regelmäßige Erfolgskontrolle unabdingbar ist, wird auch der Umsetzungserfolg der Strategie zu dokumentieren sein.

Quelle

Österreich: Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt- und Wasserwirtschaft 2012

Diese Meldung teilen

‹ Zurück zur Übersicht

Das könnte Sie auch interessieren