Österreichs Photovoltaikwirtschaft im Aufwind
Das österreichische Parlament hat ein neues Ökostromgesetz beschlossen, das den Photovoltaikausbau stark forcieren wird.
Aus Anlass dieser Herausforderung hat die Wirtschaftskammer Österreich (WKO) mit dem Bundesverband Photovoltaic Austria (PVA) eine Auftaktveranstaltung für KMUs, Gemeinden und Bürgerbeteiligungsgruppen organsiert, bei der die wichtigsten Problemstellungen der Branche von Spitzenreferenten referiert wurden. Der umweltpolitische Sprecher der WKO, Dozent Dr. Stephan Schwarzer: „Mit der Erlassung des neuen Ökostromgesetzes hat die Politik das Thema Ökostrom an die Wirtschaft weitergegeben.
An den Technologielieferanten liegt es nun, die Interessenten mit attraktiven, kundenorientierten Angeboten zum Einsteigen zu motivieren. Der Markt ist die Nagelprobe des Ökostromgesetzes: Nur wenn viele Betriebe mit robusten Geschäftsmodellen starke Umsätze erzielen, sind die gesteckten Ziele zu erreichen. Der Nutzen ist ein mehrfacher: Einerseits wird der ausgelöste Investitionsschub zum Wachstum der österreichischen Wirtschaft sein Scherflein beitragen, andererseits kann die Sonnenenergie beim Aufbau eines langfristig nachhaltigen Energiesystems mithelfen.“
Besonders der Abbau des Antragstaus, der durch die bisher gültige Deckelung bereits bis zum Jahr 2026 gereicht hat, ist voll im Gange. „Allein damit werden in den nächsten Monaten mehr Photovoltaikanlagen installiert als bisher insgesamt am Netz sind“, betont Hans Kronberger vom PVA. Erörtert wurden bei der Veranstaltung Fragen der beiden Fördersysteme (Investförderung und Tarifförderung), steuerliche Aspekte, Finanzierungslösungen, Versicherungsmöglichkeiten, rechtliche Aspekte, alternative Tarifmodelle mit EVUs und verschiedene Bürgerbeteiligungsmodelle. Der PVA geht davon aus, dass Österreich unter optimalen Bedingungen bis zum Jahr 2015 sein erstes Gigawattpeak an installierten PV-Anlagen feiern kann.
Bis 2020 werden 8 Prozent PV-Anteil am österreichischen Stromverbrauch angestrebt. In der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts wird Netzparität und in Folge förderfreie Marktfähigkeit angestrebt. Das rege Interesse der österreichischen Wirtschaft und Kommunen zeigte sich neben der regen Diskussionsbeteiligung durch die Tatsache, dass der größte Saal der Wirtschaftskammer bis auf den letzten Platz besetzt war.
Besondere Aufmerksamkeit fand eine vor dem Gebäude aufgestellte Solartankstelle, produziert von der geschützten Werkstätte aus Sankt Pölten, die vor kurzem in Serie gegangen ist. Am Rande der Veranstaltung wurde angemerkt, dass der Errichtungszeitpunkt derzeit optimal sei, da ein leichtes Anziehen der Anlagenpreise, speziell bei Qualitätsmodulen, zu erwarten ist.
Quelle
oekonews 2011