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Ozeanversauerung fördert Erderwärmung

Die Versauerung der Weltmeere kann zu einer Verstärkung der Erderwärmung führen.

Zu diesem Schluss kommt eine Studie des Max-Planck-Instituts für Meteorologie in Hamburg. Der Zusammenhang liegt in der organisch-chemischen Verbindung Dimethylsulfid (DMS), die in die Atmosphäre emittiert einen positiven Effekt auf das Klima hat – wegen des weltweiten Ausstoßes von Kohlendioxid aber immer seltener im Ozean vorkommt. Damit ist ein weiterer klimaschädlicher Effekt des Treibhausgases CO2 benannt.

Wenn die im Meer gelöste Schwefelverbindung DMS an der Wasseroberfläche zu gasförmiger Schwefelsäure oxidiert, können sich in der Atmosphäre Aerosolpartikel bilden, die das Sonnenlicht reflektieren und damit einen kühlenden Effekt auf die Erdoberfläche haben.

Bedingt durch die Kohlendioxid-Emissionen aus fossilen Energieträgern nimmt die DMS-Konzentration in den Meeren jedoch ab: Der Ozean speichert nämlich CO2, dadurch sinkt der pH-Wert des Wassers – und das hatnegative Auswirkungen auf die Welt der Meereslebewesen. Zu denen zählt, dass Bakterien immer weniger DMS bilden.

Die Studie geht davon aus, dass sich die DMS-Emissionen verringen – bis zum Jahr 2100 im Vergleich zur vorindustriellen Zeit um rund 18 Prozent. Dies verursache einen deutlichen positiven Strahlungsantrieb, aus dem 83 Prozent der Ozeanversauerung resultieren. Die Kühlung bleibt aus, stattdessen erwärmt sich die bodennahe Luftschicht in diesem Szenario um bis zu 0,48 Grad Celsius.

Originalveröffentlichung: Six, K. D., Kloster, S., Ilyina, T., Archer, S. D., Zhang, K. & Maier-Reimer, E. Amplified global warming by altered marine sulfur emissions induced by ocean acidification, nature climate change, doi: 10.1038/NCLIMATE1981 (2013)

Quelle

KLIMARETTER.INFO | woh 2013

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