Papst schreibt erste Öko-Enzyklika
Senator Solanas sagt: „Ich hatte mit Franziskus einen ausführlichen Dialog über die Umweltzerstörung in unserm Land und in der Welt.“
Es wird die erste Umwelt-Enzyklika eines Papstes. Das Magazin „Publik-Forum“ berichtet, dass Papst Franziskus sich dabei von kritischen Theologen wie dem Amazonas-Bischof Erwin Kräuter und engagierten Umweltschützern wie dem Filmemacher und Senator Fernando Solanas aus Argentinien beraten lässt.
Bischof Kräutler dazu in Publik-Forum: „Franziskus hat sich bei mir über die indigenen Völker, die Basisgemeinden und den Kampf der von Belo Monte Betroffenen eingehend informiert…Ich bin mit Papst Franziskus einig, dass die Leiden derer ins Zentrum der Öko-Enzyklika gerückt werden müssen, die Opfer von rücksichtsloser Ausbeutung und der Gier kapitalistischer Konzerne sind“. Seit vielen Jahren steht der Bischof an der Spitze des gewaltlosen Kampfes gegen die Gier der Energie- und Rohstoffkonzerne beim Bau des Megastaudamms Belo Monte in Brasilien. Dabei sind Siemens, Daimler-Benz und Alstom (Frankreich) involviert. Dieser riesige Damm würde den Amazonas-Nebenfluss Rio Xingu in ein totes Gewässer verwandeln, so der Bischof. Das Kraftwerk sei ein rechtswidriges Zerstörungswerk.
Senator Solanas sagt: „Ich hatte mit Franziskus einen ausführlichen Dialog über die Umweltzerstörung in unserm Land und in der Welt.“ Hauptsächlich der US- Ölkonzern Chevron „wird für schwere Schäden in Waldgebieten Südamerikas verantwortlich gemacht.“ Chevron soll in Argentinien der jüngst verstaatlichten Ölgesellschaft YTP helfen, Erdgas- und Erdölvorkommen mittels Fracking auszubeuten.
Zum Schluss des Treffens ließ sich der Papst mit den Kampagne-T-Shirts mit den Aufschriften „Nein zum Fracking“ und „Wasser ist mehr wert als Gold“ fotografieren.
Der Termin für die Veröffentlichung der Öko-Enzyklika ist noch offen. Diese Enzyklika könnte für ähnlichen politischen Sprengstoff sorgen wie die Sozialenzykliken der Päpste seit über 100 Jahren. Denn die ökologische Frage ist im 21. Jahrhundert so dringlich wie die sozialen Fragen im 19. und 20. Jahrhundert.
Quelle
Publik-Forum 2014