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© Sonnenseite

Peking im Smog

Am letzten Wochenende ging gar nichts mehr in und um Peking. Der Flughafen wurde geschlossen und die Autobahnen gesperrt.

Der Grund: Die Feinstaubwerte waren um mehr als das 23-fache überschritten. „Atmen“, schreibt Kai Strittmatter, der Korrespondent der Süddeutschen Zeitung in China, „Atmen ist auf einmal lebensgefährlich.“

Als ich (Franz Alt) vor 36 Jahren unmittelbar nach Maos Tod zum erstenmal in Peking war, sah ich aus meinem Hotelfenster auf Pekings Hauptstraßen 16 Fahrradspuren, die alle stark befahren waren und eine einzige Auto-Spur, die fast leer war.

Bei meinem letzten Besuch vor fünf Jahren stand ich um die Mittagszeit in Peking über zwei Stunden im Stau: Umgeben von acht verstopften Autospuren und noch einer einzigen Fahrradspur, auf der nur wenige Radfahrer unterwegs waren. Heute ist es noch schlimmer mit den vielen Autos in der Zehnmillionen-Metropole und den immer weniger Radfahrern.

Über 25 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft sind lebensgefährlich, meint die Weltgesundheitsorganisation WHO. Ab 150 Mikrogramm wird eine Gesichtsmaske empfohlen. Ab 300 beginnt die Alarmzone „gefährlich“. Am letzten Samstag wurden in Peking 886 Mikrogramm gemessen. Der Tagesdurchschnitt lag bei 568.

Viele Chinesen – nicht nur in Peking – klagen über Kopfweh, und Übelkeit, Ärzte warnen vor Schlaganfällen, Herzleiden, Krebs und Atemwegsbeschwerden. In den vier großen Städten Peking, Xian, Shanghai und Guangzhou  hat der Smog 2012 über 8.500 Menschen das leben gekostet.

Aber die Abendnachrichten melden am Sonntag, dass 2013 in China ein neuer Rekord bevorstehe: Die Autoindustrie rechnet für 2013 erstmals mit über 20 Millionen Neuzulassungen.

Quelle

© Franz Alt 2013

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