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Regeln für eine sichere Handy-Nutzung einhalten

Das italienische Höchstgericht hat zuletzt bestätigt, dass exzessives Telefonieren mit Handy und Schnurlostelefon zu 80 %-iger Invalidität führen kann.

Laut einer vor Kurzem veröffentlichten Studie wird sich bis Ende 2018 die Zahl der genutzten Smartphones auf 3,3 Milliarden verdreifachen, die Mobilfunkanschlüsse werden auf insgesamt 9,4 Mrd. steigen. «Die exorbitante Steigerung der Handy-Nutzung wird auch die Zahl der potenziell gefährdeten NutzerInnen in die Höhe schnellen lassen. Das italienische Höchstgericht hat zuletzt bestätigt, dass exzessives Telefonieren mit Handy und Schnurlostelefon zu 80 %-iger Invalidität führen kann. Ein Urteil, das weitreichende Folgen für Versicherungen, Krankenkassen, Ärzte und Arbeitgeber zeitigen kann. Wir unterstützen daher die Forderungen der Plattform Mobilfunk-Initiativen (PMI) nach mehr Schutz und Vorsorge», sagt Dr. Gerhard Heilingbrunner, ehrenamtlicher Präsident des Umweltdachverbandes.

Appell an BM Bures: Gesetzlich bindenden Grenzwert und Vorsorgeprinzip verankern

«Das Gerichtsurteil ist ein wesentlicher Schritt in Richtung Anerkennung der onkologischen Folgen, die elektromagnetische Strahlung hervorrufen können. In Österreich fehlen bis dato gesetzlich festgelegte Grenzwerte für elektromagnetische Felder. Das europarechtlich verankerte Vorsorgeprinzip verlangt, dass vorbeugende Maßnahmen ergriffen werden müssen, sobald der glaubwürdige Nachweis erbracht wurde, dass eine bestimmte Handlung die Umwelt oder die menschliche Gesundheit belasten könnte. Wir verlangen daher die rechtsverbindliche Verankerung des so genannten «Salzburger Vorsorgewertes» von einem Milliwatt pro Quadratmeter Strahlungsbelastung für ganz Österreich», erklärt Heilingbrunner.

PMI-Regeln für eine sichere Handy-Nutzung einhalten

«Wir zeigen seit Jahren die potenziellen Gefahren, die übermäßiges Handytelefonieren birgt, auf, während die politisch Verantwortlichen beschwichtigen und den Kopf in den Sand stecken. Damit muss jetzt Schluss sein! Die KonsumentInnen haben ein Recht darauf, zu wissen, welchen Gefahren sie sich bei exzessiver Mobilfunknutzung aussetzen und was sie bestmöglich dagegen tun können. Wir appellieren daher an BM Bures, BM Stöger und BM Hundstorfer, unverzüglich entsprechende Informationskampagnen zu starten, die auf die «PMI-Regeln für eine sichere Handynutzung» abzielen, vermehrte Festnetz-Nutzung empfehlen und für Transparenz bei den SAR-Werten sorgen», so Eva Maršálek von der Plattform Mobilfunk-Initiativen.

Schutz für KonsumentInnen – mehr Infos zu SAR-Wert gefordert

«Die Frage, ob Handytelefonieren das Risiko eines Tumors im Kopfbereich erhöht, wird die Wissenschaft noch eine Weile beschäftigen. Es liegen aber schon jetzt ausreichende Hinweise vor, um dringend einen vernünftigen und verantwortungsvollen Umgang mit dieser Technologie zu empfehlen. Eine wichtige Konsequenz aus dem italienischen Gerichtsurteil wären verpflichtende Warnhinweise auf den Handy-Packungen, wie wir sie zum Beispiel von Zigarettenschachteln kennen. Konsequente Labelings sind gefordert, die den SAR-Wert explizit ausweisen», betont Prof. Michael Kundi, Ärzte für eine gesunde Umwelt (ÄGU).

Ärztekammer fordert handyfreie Zonen im öffentlichen Raum

«Die Wiener Ärztekammer fordert die Etablierung von handyfreien Zonen – ähnlich den rauchfreien Zonen in öffentlichen Gebäuden. Dies ist notwendig, um einerseits die Strahlenbelastung zu minimieren und andererseits die Menschen zu einem bewussten Umgang mit der Mobilfunktechnologie zu bringen. Es ist äußerst bedenklich, wenn in Gesundheitsfragen ärztliche Ratschläge und Empfehlungen ignoriert werden und Handlungsbedarf erst durch Gerichtsurteile geweckt werden muss», bemerkt der Referent für Umweltmedizin der Ärztekammer für Wien, Dr. Piero Lercher.

Quelle

Umweltdachverband 2012

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