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solarwirtschaft.de | Bosch Power Tec | Kleine Solarstromspeicher: Bis zu 60% weniger Strom aus dem Netz

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Regierungsgutachter empfehlen Verlängerung des Speicherprogramms

Speicher sind für den erfolgreichen Umbau der Energieversorgung hin zu immer höheren Anteilen volatiler Erneuerbarer Energien unverzichtbar.

Das ist eines der Ergebnisse der Studie „Nachhaltige Entwicklung dezentraler Solarstromspeicher aus wissenschaftlicher Sicht“ des Instituts für Stromrichtertechnik und Elektrische Antriebe der RWTH Aachen. Die Studie untersuchte die Wirkung des 2013 vom Bundestag eingeführten KfW-Förderprogrammes Erneuerbare Energien Speicher aus wissenschaftlicher und technischer Sicht. Die Gutachter bescheinigen dem Förderprogramm eine sehr positive energiewirtschaftliche Lenkungswirkung und empfehlen seine Fortführung.

„Neben dem Ausbau der beiden tragenden Säulen der zukünftigen Stromversorgung, Wind und Solarstrom ist aufgrund von deren Wetterabhängigkeit die verstärkte Installation von Speichern zwingend erforderlich“, so Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar).

Der Bundestag hatte 2013 ein Marktanreizprogramm für Batteriespeicher initiiert. Durch das unternehmerische Engagement unzähliger innovativer Mittelständler, der Energiewirtschaft und jüngst auch der Automobilindustrie entwickelte sich Deutschland in der Folge zum führenden Systemanbieter für stationäre Batteriespeicher. Gleichzeitig sind die Kosten für Speichersysteme in jüngster Zeit stark gesunken.

Kurz zusammengefasste Aussagen der Gutachter:

  • eine Fortführung des Speicherprogramms ist sinnvoll
  • dezentrale Solarstromspeicher können die Verteilnetze signifikant entlasten (Aufnahmefähigkeit für Solarstrom kann um den Faktor 2,5 gesteigert werden)
  • die Unterstützung des Stromnetzes stellt einen volkswirtschaftlichen Gegenwert für die gezahlte Förderung dar
  • das Förderprogramm sichert die Etablierung notwendiger Standards für die Systemdienlichkeit von Speichern
  • die Förderung sollte für Bestandsanlagen älterer Photovoltaik-Jahrgänge geöffnet werden

„Deutschland verfügt dank des Förderprogramms über höchste Standards zur Netzentlastung und Sicherheit von Speichern. Schon jetzt sparen die geförderten Speicher Netzausbau. Sie sichern damit die Energiewende auch bei möglichen Verzögerungen des Netzausbaus“, so Körnig.

Wie eine aktuelle Studie von WWF und Lichtblick belegt, besteht bei Bürgern eine große Bereitschaft für den Einsatz dezentraler Batteriespeicher. Bis Ende September hat das seit 2013 laufende Programm die Installation von rund 14.000 netzdienlichen Solarstromspeichern bewirkt. Dabei ist mit jedem Fördereuro das Siebenfache an privaten Investitionen verbunden.

„Die Bundesregierung ist bereit, die Verbraucher für die Vorhaltung alter Braunkohlekraftwerke in Milliardenhöhe zu belasten. Dann darf es nicht gleichzeitig daran scheitern, für nur einen Bruchteil des Geldes die Nutzung der Speichertechnologie weiter anzureizen, so das Klima zu schützen und einen unverzichtbaren Baustein der Energiewende zu ermöglichen“, so Körnig. Die Fortsetzung des Förderprogramms für Batteriespeicher würde den Steuerzahler jährlich rund 25 Millionen Euro kosten.

Hintergrund

Link zur Studie der RWTH Aachen: http://bsw.li/1iEASvR 
Link zur Studie von WWF und Lichtblick: http://bsw.li/1Rd28NV

Quelle

Bundesverband Solarwirtschaft e.V. 2015

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