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Regionale Wachstumsimpulse der Energiewende erhalten

Im niedersächsischen Aurich treffen sich Vertreter aus Kommunen und Wirtschaft, und unterzeichnen Aufruf zur Stärkung der dezentralen Energiewende.

Derzeit werden in Berlin nicht nur die Weichen gestellt, wie schnell oder wie langsam der Ausbau der Erneuerbaren Energien in Deutschland von statten gehen soll. Es wird im Ergebnis auch darüber entschieden, ob sich weiterhin Kommunen, mittelständischen Unternehmen sowie Bürgerinnen und Bürger am Ausbau beteiligen können. Gerade für ein Bundesland wie Niedersachsen, in dem über 50.000 Menschen in der Erneuerbare-Energien-Branche arbeiten, ist die Fortsetzung einer dynamischen Energiewende entscheidend und dabei insbesondere Planungs- und Investitionssicherheit.

Niedersachsens Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, Olaf Lies, hält die aktuell in dieser Woche zwischen Bund und Ländern erzielten Verhandlungsergebnisse für zielführend: „Die Akteure haben vereinbart, dass der Austausch alter Windräder durch neue leistungsstärkere, das so genannte „Repowering“, nicht einberechnet wird in die geplante Begrenzung von 2.500 Megawatt pro Jahr beim Windkraftausbau an Land . Das gibt der Onshore-Windenergie die notwendigen Perspektiven und die Planungssicherheit. Dies wird auch zu einem weiteren, wahrnehmbaren Bau von Windkraftanlagen führen. Die verschiedenen Akteure, die sich im Bereich der klimafreundlichen Technologien ein Standbein aufgebaut haben, können jetzt auf verlässliche Rahmenbedingungen vertrauen“, erklärte er auf der Veranstaltung Dezentrale Energiewende stärken!, die in Aurich stattfand.

„Wir können davon ausgehen, dass die mittelständischen Unternehmen sich für die langfristige Investitionen in klimafreundliche Technologien entscheiden. Damit werden nicht nur die direkten Arbeitsplätze gesichert, sondern auch Entwicklungschancen im ländlichen und strukturschwachen Raum genutzt. So entstehen in den Anlagenstandorten Arbeitsplätze im Handwerk, bei Zulieferern und bei Serviceunternehmen, also ganze Wertschöpfungsketten, die in der Region bleiben.“

Das Unternehmen ENERCON aus dem niedersächsischen Aurich, das zu der Veranstaltung geladen hatte, gehört zu den Pionieren und Marktführern im Windenergieanlagenbau. „ENERCON hat in den letzten Jahren massiv in große Fertigungsstätten in ganz Deutschland investiert und Zulieferer in allen Bundesländern“, betonte Hans-Dieter Kettwig, Geschäftsführer der ENERCON GmbH. „Doch die Verunsicherung durch die Signale aus Berlin haben uns dazu gezwungen, alle Investitionen im Bundesgebiet auf Eis zu legen. Die Signale des Energiegipfels zwischen Bund und Ländern deuten zwar auf eine Entspannung hin, wir müssen allerdings den weiteren Gesetzgebungsprozess genau beobachten und es wird auch noch ein gewisses Fine-Tuning geben müssen, denn der Teufel steckt häufig im Detail. Insbesondere die Ankündigung von Ausschreibungen stellt den dezentralen und deutschlandweiten Ausbau der Erneuerbaren Energien in Frage“, so Kettwig vor den mehr als 100 Teilnehmern aus Politik und Wirtschaft. „Wir sind hier heute zusammengekommen, weil uns die dezentrale Energiewende in ganz Deutschland am Herzen liegt“, bekräftigte Kettwig. „Daher bitten wir die Kommunen in Deutschland, sich für den Erhalt der dezentralen Energiewende einzusetzen.“

„Unternehmen wie ENERCON sind nicht nur ein Treiber der dezentralen Energiewende, sondern auch Innovationsmotor der deutschen Wirtschaft“, erklärte Philipp Vohrer, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE), die gemeinsam mit ENERCON die Veranstaltung organisiert hat. „Dank der Windmühlen, der Solaranlagen, der Biogasanlagen, dank Geothermie, Wärmepumpen und Wasserkraft, erwirtschaftet Deutschland jährlich 16 Milliarden Euro an Wertschöpfung. Davon bleiben mehr als 10 Milliarden Euro in den Städten und Gemeinden.“

Grundlage dieser Wertschöpfung sind die Investitionen in die Anlagen, von der dann kleine und mittelständische Zulieferbetriebe sowie das lokale Handwerk und viele Dienstleister profitieren. „Auch die Landwirtschaft hat sich durch die Nutzung Erneuerbarer Energien ein zweites Standbein geschaffen“, so Vohrer. „Daher unterstützt die AEE den Aufruf Dezentrale Energiewende stärken!“

Quelle

Agentur für Erneuerbare Energien e.V. 2014

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