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Richtfest der höchstgelegenen Windenergieanlage Europas am Gries im Wallis

Die höchstgelegene Windenergieanlage Europas ist in mehrerer Hinsicht eine technologische Spitzenleistung.

Im Beisein von Bundesrätin Doris Leuthard fand am Freitag, 30. September das Richtfest der höchsten Windenergieanlage Europas statt. Martin Senn, Gründer von SwissWinds, und sein Team stellte sich der technologisch höchst anspruchsvollen Herausforderung während der Planung- und Realisierungsphase. Die Windanlage auf rund 2’500 M.ü.M. gilt als einzigartig in Europa und ist ein unternehmerisches Pionierwerk. Nach einer mehrmonatigen Test- und Einstellphase soll die Windenergie-anlage, eine Enercon E-70, 3 GWh pro Jahr produzieren, was dem Verbrauch von 800 Haushalten entspricht.

Dieses Pilotprojet wurde anlässlich des Richtfestes von Bundesrätin Doris Leuthard gewürdigt: „Der Kanton Wallis macht einen grossen Schritt in eine erneuerbare Zukunft. Als High-Tech-Land können wir uns in einem Umfeld sehr gut positionieren, in dem natürliche Ressourcen und Energie zu knappen Konsumgütern werden. Wenn wir für die Zukunft eine saubere, eine sichere, eine weitgehend schweizerische und wirtschaftliche Strom- und Energieversorgung für die Menschen und für die Wirtschaft in diesem Land wollen, dann müssen wir jetzt handeln. Der Bundesrat hat bereits dargelegt, dass der Umbau technisch möglich ist, wenn wir ihn sorgfältig organisieren und wenn wir 25 bis 30 Jahre Zeit haben. Berechnungen der ETH haben es bestätigt.“

Die höchstgelegene Windenergieanlage Europas ist in mehrerer Hinsicht eine technologische Spitzenleistung. Erstens hat Martin Senn ein Spezialgefährt mit dem Übernahmen „Tausendfüssler“ entwickeln lassen. Dieser gegliederte Tieflader war notwendig, um die 35m langen Rotorblätter auf den kurvigen Bergstrassen zwischen Airolo im Tessin und dem Nufenenpass im Wallis zu transportieren. Ohne dieses innovative Gefährt hätte die Windenergieanlage niemals an diesem idealen Standort auf 2’465 m in der Nähe der Staumauer Gries errichtet werden können. Der gewählte Ort erlaubt die Nutzung der bestehenden elektrischen Leitungen.

Zweitens haben zahlreiche Vorstudien gezeigt, dass mit einer solchen Installation der Eingriff in Fauna und Flora gering gehalten wird. Die Anlage integriert sich relativ gut in die Landschaft und respektiert die Umwelt, was den Planern sehr wichtig war. Schliesslich ist diese Windenergieanlage wegen der bisweilen extremen Wetterverhältnisse, die im Winter auf dieser Höhe vorherrschen, mit einem sparsamen Heizsystem ausgestattet, welches die Rotorblätter schnee- und eisfrei hält und vor Immobilität schützt.

Die Bewohner des Goms und die kantonalen Behörden unterstützten diese technologische Herausforderung mit Kräften. Die Umweltverbände wurden seit dem Planungsbeginn konsultiert. Die Gesamtkosten der höchstgelegenen Windenergieanlage Europas belaufen sich auf 5.5 Millionen Franken. Der Höhenwindkraft-Pionier Martin Senn hatte sich mit den Energieversorgern EnAlpin und Services Industriels de Genueve zusammengetan, um dieses Pilotprojekt mitzufinanzieren.

Die Gemeinde Obergoms, welche ebenfalls an diesem innovativen Projekt beteiligt ist, wird von den wirtschaftlichen Gewinnen der Windenergie-anlage Gries profitieren. Insgesamt haben sich die Partner in der Firma GriesWind AG zusammengetan, um diese Infrastruktur im Oberwallis zu entwickeln. Sie wird Anfang 2012 definitiv ans Netz gehen.

Quelle

oekonews.at 2011SwissWinds 2011

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