Rio+20 war vor Beginn schon zu Ende
Das Abschlussdokument für Rio+20 wurde bereits vor Beginn der Konferenz fertiggestellt.
Dies kam für viele „überraschend“, da über 100 Staats- und Regierungschefs zu dieser Konferenz nach Brasilien kommen. Doch Gastgeber Brasilien wollte kein Risiko eingehen.
„Niemand ist mit dem verabschiedeten Text glücklich. So schwach ist er. Enttäuschend.“ Das ist der Twitterkommentar von EU-Klimakommissarin Connie Hedegaard über das Abschlussdokument von Rio+20. Dieses Dokument wurde bereits am Dienstag, also vor Beginn der Konferenz, im Konsens verabschiedet. Beobachter gehen davon aus, dass die über 100 Staats- und Regierungschefs, die seit Mittwoch in Rio de Janeiro, Brasilien, tagen, höchstens noch minimale Veränderungen am Text vornehmen werden.
Dabei waren zumindest die europäischen Verhandlungsdelegationen davon ausgegangen, dass die heiße Phase der Verhandlungen erst am Mittwoch beginnt und sich bis Samstag Morgen hinzieht. Doch Gastgeber Brasilien hat ihnen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Nach Abschluss der letzten Vorbereitungskonferenz am Freitag letzter Woche hat die brasilianische Verhandlungsdelegation in informellen Konsultationen einen eigenen Kompromissvorschlag durchgedrückt. Dieses Vorgehen kam „überraschend“ sagt Franz Perrez, der Leiter der Schweizer Delegation.
„Die Brasilianer wollten den Text unbedingt fertig haben, bevor die Staats- und Regierungschefs kommen.“ Brasilien hatte offensichtlich Angst, dass Rio+20 so enden könnte wie die Klimakonferenz in Kopenhagen im Jahr 2009. Dort haben die Regierungschefs in der letzten Nacht den fast fertigen Vertragstext verworfen und ein komplett neues Abkommen aufgesetzt. Anders war eine Einigung nicht möglich.
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Quelle
Klimaretter 2012