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Röttgen verschleiert Kostensenkung bei Photovoltaik

Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) plant, zukünftig nicht mehr den gesamten von Photovoltaik Anlagen produzierten Strom zu vergüten.

Im Gespräch ist eine Begrenzung auf 90 Prozent der produzierten Strommenge. Im ungünstigsten Fall würde das nach Ansicht des Fachmagazins „Photon“ dazu führen, dass nicht mehr vergütete Strommengen verworfen werden.

Eine Veräußerung der nicht unter die EEG Vergütung fallenden Strommengen an der Strombörse erbringt keine nennenswerten Erträge. „Gerade die Einspeisung von Solarstrom zur Mittagshöchstlast reduziert den Strompreis an der Börse drastisch“, so Photon-Herausgeber Philippe Welter.

Falls die Regierung im Widerspruch zum Koalitionsvertrag diese Abkehr vom bisher geltenden EEG Prinzip der Vollvergütung umsetzen würde, müssten Anlagenbetreiberinnen und -betreiber zukünftig ihre Anlagen günstiger einkaufen, so dass sie trotz der Reduktion der vergütungsfähigen Strommengen mit dem verbleibenden Anteil der festen Einspeisevergütung ihre Kosten deckten.

Statt der Begrenzung der vergüteten Strommengen könnten einfach die Vergütungssätze nominal niedriger sein. Das würde zeigen, wie günstig Photovoltaikstrom schon heute ist. Jeder Ambition, einen Deckel einzuführen, würde damit der Wind aus den Segeln genommen.

Gleichzeitig müssen dann die zukünftigen Degressionsschritte an den Kostenfortschritt der Industrie geknüpft werden. Die Degression darf daher nicht höher als 10 Prozent pro Jahr liegen.

Weiterhin steht eine regionale Differenzierung der Einspeisevergütung aus. Ohne diese wird gerade bei weiter gekürzten Einspeisetarifen eine verbrauchsnahe Installation der Photovoltaik erschwert, weil sie dadurch vermehrt im Süden Deutschlands installiert werden wird.

„Solarstrom ist heute schon viel billiger als die Einspeisevergütung Glauben macht. Minister Röttgen sollte den Mut besitzen, dies deutlich zu zeigen, und nicht am grundsätzlich richtigen Prinzip der Festpreisvergütung die Axt anlegen“, meint dazu Photon-Herausgeber Philippe Welter.

Quelle

PHOTON Europe GmbH 2012

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