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Schulze: Corona-Digitalisierungsschub für den Umweltschutz nutzen

Covid-19-Zwischenbilanz zeigt deutliche Veränderungen im Bewegungs- und Konsumverhalten der Deutschen

Die Maßnahmen im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie haben zu erheblichen Folgen für Digitalisierung und Umwelt geführt. Dazu gehören weniger Verkehr, mehr Datenvolumen und ein verändertes Einkaufsverhalten. Das ist das Ergebnis einer Datenrecherche, die das Wuppertal-Institut und Ernst & Young (EY) im Auftrag des Bundesumweltministeriums durchgeführt haben und die Bundesumweltministerin Svenja Schulze heute in Berlin vorgestellt hat.

Bundesumweltministerin Schulze: „Wir erleben in diesen Monaten der Pandemie einen Bruch mit vielen Routinen, die wir vor Corona hatten. Viele von uns reisen weniger, verbringen mehr Zeit in Videokonferenzen oder kaufen häufiger online ein. Niemand will, dass das Leben auf Dauer so bleibt, wie es in der Pandemie war. Aber manche neue Routine sollten wir uns erhalten, weil es Umwelt und Lebensqualität dient. Deutschland hat während des Corona-Lockdowns einen echten Digitalisierungsschub erlebt. Für die Umwelt bietet das Chancen und Risiken. Jetzt kommt es darauf an, durch kluge Politik die Chancen für den Umweltschutz zu nutzen und die Risiken zu minimieren.“

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 Der Personenverkehr ging durch die Corona-bedingten Einschränkungen deutlich zurück, so die Zwischenbilanz von Wuppertal Institut und EY. Ein Viertel aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer arbeitete demnach zeitweise im Home-Office. In einer Umfrage erwarten jeweils rund ein Drittel der Befragten, dass Meetings auch in den kommenden Jahren durch Videokonferenzen ersetzt werden und dass weniger berufliche Reisen stattfinden werden. Die Studienautoren gehen davon aus, dass sich der gesamte Personenverkehr um bis zu acht Prozent reduzieren lasse, wenn Home-Office und virtuelle Arbeitsformen gefördert werden. 

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Schulze: „Weniger Pendelverkehre und weniger Geschäftsreisen sind auch eine Chance für Lebensqualität und Umwelt. Darum habe ich mich als Umweltministerin im Rahmen des Konjunkturpakets dafür eingesetzt, die Abschreibungsmöglichkeiten für die Digitalisierung der Wirtschaft zu erweitern. Damit wollen wir Anreize setzen für Investitionen in die digitale Infrastruktur und die Ausstattung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“

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Ein weiteres Ergebnis der Studie ist das Wachstum beim Online-Shopping. Umfragen zeigen zwar ein erhöhtes Interesse an regionalen Produkten. Allerdings fehlt hier noch häufig der Zugang. Die Studienautoren sehen daher ein Potenzial in der Förderung regionaler digitaler Plattformen.

Analog zum Rückgang des Verkehrs ist das Datenvolumen während der Corona-Zeit um rund zehn Prozent angestiegen – getrieben vor allem durch Streaming und Videokonferenzen. Ohne flankierende Maßnahmen dürfte dieser Anstieg auch zu einem höheren Energieverbrauch führen. 

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Schulze: „Im Konjunkturpaket habe ich Wert auf die Feststellung gelegt, dass der Digitalisierungsschub in Verwaltung und Wirtschaft mit Blick auf den Energieverbrauch nachhaltig sein muss. Hierzu haben wir konkrete Ideen, etwa ein Investitionsprogramm „Green Cloud„. Ziel ist der Ausbau von energieeffizienten und besonders klimafreundlichen Cloud-Infrastrukturen für Verwaltungen, den Bildungsbereich und Unternehmen.“

Weitere Grafiken finden Sie hier

Grafik 1 | bmu.de | Auswirkungen der COVID-19-Gegenmaßnahmen auf den Internet-Datenverkehr am Beispiel DE-CIX Internetknoten in Frankfurt. Der durchschnittliche Datenverkehr hatte am 10. März 2020 mit 9,1 Terabyte pro Sekunde (Tbit/s) einen Weltrekord aufgestellt. Dabei ist die durchschnittliche Datenlast um 10 Prozent gestiegen. Der Traffic der Videokonferenzen ist um 120 Prozent angewachsen und 30 Prozent Steigerung gab es für Online- und Cloud-Gaming.Grafik 2 | bmu.de | Mit der Verlagerung der Arbeit ins Homeoffice ging der Personenverkehr durch die Corona-bedingten Einschränkungen deutlich zurück, sowohl im öffentlichen Nahverkehr als auch im Autoverkehr.Grafik 3 | bmu.de | Steigende Online-Transaktionen im März gingen mit steigendem Interesse am regionalen Einkaufen einher.
Quelle

Bundesumweltministerium 2020

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