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Schwere Unruhen in Tibet

Die seit Tagen andauernden schweren Unruhen in den tibetischen Gebieten im Nord-Westen der heutigen chinesischen Provinz Sichuan weiten sich aus.

Nach Angaben des amerikanischen Senders Radio Free Asia (RFA) hat die chinesische Regierung Truppen in die Krisenregion verlegt. Seit Montag seien bis zu elf Tibeter erschossen worden, zudem gebe es mehrere Verletzte. „Nach den tragischen Selbstverbrennungen in den letzten Monaten erleben wir nun die größten Demonstrationen seit den landesweiten Aufständen 2008“, sagte das Vorstandsmitglied der Tibet Initiative Deutschland (TID), Tsewang Norbu. „Es steht zu befürchten, dass die Lage im Zusammenhang mit dem Jahrestag des Tibetischen Volksaufstandes am 10. März weiter eskaliert.“

Am Montag war es zunächst in Draggo (chin. Luho) zu Demonstrationen gekommen, bei denen bis zu sechs Tibeter erschossen und mehr als 30 Personen schwer verletzt wurden. Laut Angaben des Tibetan Centre For Human Rights and Democracy (TCHRD) waren zuvor mehrere Tibeter in der Region verhaftet worden. Die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua teilte mit, dass die Tibeter eine Polizeistation angegriffen und die Sicherheitskräfte Gebrauch von ihren Schusswaffen gemacht hätten. Anschließend sei es zu einer Ausbreitung der Demonstration in der Stadt gekommen.

Am Dienstag griffen die Unruhen schließlich auf das benachbarte Serthar (chin Seda) über. In den Demonstrationen wurden nach Angaben von RFA bis zu fünf Tibeter erschossen. Auch in Serthar berichteten die chinesischen Nachrichten von einem Angriff auf eine Polizeistation. „Die chinesische Regierung hat die Region militärisch abgeriegelt, was die Beurteilung der Lage sehr schwierig macht“, sagte Tsewang Norbu. „Wie der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Markus Löning (FDP), fordern auch wir einen ungehinderten Zugang von internationalen Beobachtern in die Krisenregion.“ Zudem  müsse die Bundesregierung verstärkt auf die chinesische Regierung einwirken, die Gewalt zu beenden.

Gewalt in Osttibet: Polizei erschießt Tibeter

Die chinesische Polizei hat erneut einen Tibeter erschossen. Der 20-Jährige hatte gemeinsam mit anderen Dorfbewohner versucht, die Verhaftung eines Tibeters zu verhindern – mehr

Quelle

Tibet Initiative Deutschland e.V. (TID) 2012

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