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Solarstromvergütung vor deutlichen Senkungen

Wie erwartet sind zur Jahresmitte die Installationszahlen für die Photovoltaik in Deutschland im Vergleich zu den Vormonaten deutlich angestiegen.

Wie erwartet sind zur Jahresmitte die Installationszahlen für die Photovoltaik in Deutschland im Vergleich zu den Vormonaten deutlich angestiegen. Im Juni wurden laut Reuters rund 800 MW installiert und im Juli rund 450 MW. Zugleich lagen diese Werte deutlich unter denen des gleichen Vorjahreszeitraums.

Daraus lassen sich folgende Erkenntnisse ableiten:

  1. Die von Photovoltaik-Gegnern an die Wand gemalte Kostenexplosion bei der Photovoltaik ist ausgeblieben. Seit Jahresanfang wurde rund die Hälfte weniger Photovoltaik installiert als im Vorjahreszeitraum. Seit der letzten außerordentlichen Degressionsstufe vom 1. Oktober 2010 lagen abgesehen vom Januar in sämtlichen Monaten die Installationszahlen unter denen des Vorjahres. Aufgrund der stark gefallenen Modulpreise der letzten Monate und der bevorstehenden Degression zum 1. Januar dürfte der Photovoltaikmarkt in den nächsten Monaten deutlich anziehen
  2. Die Vergütungsabsenkung wird zum Jahresanfang 2012 mindestens 15 Prozent betragen. Da zu der Basisdegression von 9 Prozent nochmals mindestens 6 Prozent hinzukommen. Die Vergütung für Dachanlagen bis 30 kW wird somit nur noch 24,4 Cent betragen, die für Freiflächenanlagen 17,9 Cent. Ob es 15 oder sogar 18 Prozent Degression werden, wird davon abhängen, wie die Installationszahlen August und September sein werden. Sollte in den letzten drei Monaten die Installation von Photovoltaikanlagen deutlich steigen, wäre für den 1. Juli 2012 eine weitere Degression von bis zu 15 Prozent zu erwarten. Legt man sowohl für den 1. Januar als auch für den 1. Juli jeweils 15 Prozent zu Grunde, ergäbe dies 20,8 Cent für kleine Dach-Photovoltaikanlagen sowie 15,3 Cent für Freiflächenanlagen. Bereits in weniger als 10 Monaten wird die Solarstromvergütung deutlich unter den Stromkosten der privaten Stromverbraucher liegen. Selbstverständlich bleibt die EEG-Vergütung dennoch unverzichtbar, schon weil die meisten Anlagen einen Großteil des erzeugten Stroms in das Netz einspeisen.

Die Stromkunden können sich freuen

Die Zeiten des teuren Solarstroms sind absehbar vorbei. Auf die Photovoltaik-Hersteller kommen hingegen weitere harte Monate zu. Jede Diskussion über eine Deckelung des Photovoltaikzubaus ist überflüssig und trägt nur dazu bei, Unternehmen, die in einem harten Wettbewerb stehen, weiter zu verunsichern. Auch unternehmerisch nimmt der Druck auf die verschiedenen Hersteller auf Grund der schnellen Senkung der Kosten der Photovoltaik zu.

Damit nicht alleine die chinesische Konkurrenz immer mehr Weltanteile am Photovoltaikmarkt erobern, braucht es endlich eine klare Industriepolitik zur Unterstützung auch der  deutschen Unternehmen. Leider gibt es dazu von der Bundesregierung nur Fehlanzeige.

Quelle

Hans-Josef Fell MdB 2011Sprecher für Energie der Bundestagsfraktion Bündnis 90/ Die Grünen

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