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Sonniger Herbst hinterlässt seine Spuren in der Nordsee

Neben der intensiven Sonneneinstrahlung haben milde Winde aus südlichen Richtungen für die Erhöhung der Wassertemperaturen gesorgt.

Die lang andauernde herbstliche Hochdruckwetterlage in Mitteleuropa hat die Oberflächentemperatur der gesamten Nordsee im November dieses Jahres auf den dritthöchsten Wert seit der Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1969 steigen lassen. Mit 11°C lag sie um 1,4°C über dem langjährigen Mittel von 9,6°C.

Die höchste Erwärmung wurde im Bereich des Einstromes aus dem Englischen Kanal beobachtet, der sich zungenförmig entlang der niederländischen Küste quer über die Deutsche Bucht in Richtung Nordjütland erstreckt. Hier lagen die Temperaturen um bis zu 2°C über dem Durchschnitt der gesamten Nordsee. Dieses Wasser hat bereits eine starke Vorprägung aus dem Nordost-Atlantik. Unmittelbar an den deutschen Küsten lagen die Wassertemperaturen ca. 1°C unter dem Nordseedurchschnitt. Grund dafür waren ablandige Winde, die kühles Wasser an die Oberfläche zogen.

Der Trend zu immer höheren Wassertemperaturen im Herbst setzt sich fort. Seit 1969 hat sich die Oberflächentemperatur der Nordsee im Mittel um 1,5°C erhöht. Da in der Nordsee der Frühling auch immer früher einkehrt, verkürzen sich die kalten Winterperioden. Selbst außergewöhnlich kalte Winter wie 2009 und 2010 können diesen Trend nicht wesentlich unterbrechen.

Neben denOberflächentemperaturen stiegen auch die Temperaturen der tieferen Wasserschichten in der zentralen Nordsee im November deutlich an. Die mittlere Wassertemperatur entspricht mit 11°C der Oberflächentemperatur. Sie liegt um 1,2°C über dem Wert des letztjährigen Novembers.

Grund für den ungewöhnlich in die Tiefe reichenden Wärmeeintrag dürfte der frühzeitige Fortfall der sommerlichen Wärmeschichtung sein. Er führte zu einer durchgreifenden Konvektion des Oberflächenwassers bis in die unteren Schichten. Ein weiterer Grund ist der Eintrag von relativ warmem Wasser aus dem Nordatlantik und der Norwegensee am Nordrand der Nordsee.

Quelle

Deutsches Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) 2011

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