‹ Zurück zur Übersicht

© Sonnenseite

Startschuss für Photovoltaikanlage auf Lawinenverbauungen

TRITEC will Lawinenverbauungen mit Photovoltaik-Modulen bestücken.

Der Schweizer Photovoltaik-Pionier Tritec beteiligt sich am Bau einer Pilotanlage zur Gewinnung von Solarstrom auf bestehenden Lawinenverbauungen. Mit dem Forschungsprojekt im Skigebiet der Walliser Gemeinde Bellwald soll die Grundlage für eine wirtschaftlich und ökologisch sinnvolle Nutzung von Photovoltaik-Anlagen auf Lawinenverbauungen gelegt werden.

Der Kanton Wallis hat Ende Oktober 2011 die Baubewilligung erteilt – jetzt entsteht eine Photovoltaik-Anlage auf den Lawinenverbauungen im Skigebiet von Bellwald. Ab Frühjahr 2012 wird diese als eine der ersten in der Schweiz emmissionsfreien Solarstrom ab einer Lawinenverbauung ins lokale Stromnetz einspeisen, wie der zuständige Photovoltaik-Systemlieferant Tritec in einer Mitteilung vom Mittwoch schreibt. Der gewonnene Strom werde direkt vor Ort von der Burgergemeinde Bellwald und den Sportbahnen Bellwald genutzt.

Ideale Standortbedingungen

In Zusammenarbeit mit der energieregionGoms, der EnAlpin, der Firma Lauber Iwisa und der Basler Metallbautechnikerschule engagiert sich Tritec für dieses Projekt und liefert für die Versuchsanlage 60 Solarmodule mit einer Gesamtleistung von 12 kWp und 6 Wechselrichter mit entsprechender Auslegung. Der generierte Strom (ca. 18000 kWh) kann über eine bestehende Leitung (Distanz ca. 200 m) ins öffentliche Stromnetz abgeführt werden.

„EnAlpin engagiert sich für neue erneuerbare Energien. Mit dieser Pilotanlage wollen wir testen, ob sich die Lawinenverbauungen für die Installation von Photovoltaikanlagen eignen“, so René Dirren, Direktor der EnAlpin AG Alternative für Alpenregion.

„In der Schweiz gibt es rund 600 Laufkilometer Lawinenverbauungen. Allein wenn die Hälfte mit PV-Modulen ausgerüstet würde“, so Tritec-Projektleiter Giordano Pauli, „könnte Strom für gut 100 000 Haushalte gewonnen werden. Das sind, als Beispiel, die energieregionGoms und die Einwohnergemeinden Brig, Sion, Visp und Leuk zusammengezählt.“

Das betreffende Skigebiet liege in idealer Südausrichtung. Zudem sei bei der Höhe von 1800 bis 2500 m.ü.M. ein1,5-facher Ertrag gegenüber dem Mittelland möglich. Auch die Kälte und die Reflexionen vom Schnee im Winter würden sich günstig auf den Wirkungsgrad der Solarzellen und somit auf den Ertrag der Solaranlage aus auswirken, wie es in der Mitteilung weiter heisst.

Zwei Jahre Testphase

„Wir wollen herausfinden, ob diese Nutzung relevant ist, ob eine Machbarkeit gegeben ist, und wie die Gesellschaft auf solche Bauwerke in der alpinen Landschaft reagiert“, erklärt Dionys Hallenbarter von der energieregionGoms.

„Sobald die Wetterverhältnisse im Frühjahr 2012 es erlauben, werden die Module an die Lawinenverbauungen montiert. Nach zwei Jahren Betrieb werten wir dann unter anderem aus welche Elevation und welcher Modul-Typ – mono- oder polykristallin – die höhere Rendite erzielt.“

Quelle

TRITEC International AG 2011

Diese Meldung teilen

‹ Zurück zur Übersicht

Das könnte Sie auch interessieren