Strom: Verbraucher finanzieren sinkende Strompreise an der Börse
Die Strompreise an der Börse sind im Januar 2013 auf den niedrigsten Stand seit 2005 gesunken.
Ursache ist der stetig steigende Anteil an erneuerbaren Energien (2012: rd. 110 Milliarden kWh EEG-Strom), der die Börsen-Strompreise auf Rekord-Tiefststände drückt, teilte das Internationale Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR) in Münster mit.
Von der sinkenden Preisentwicklung profitieren vor allem Großabnehmer, die sich schon heute preiswert für die Jahre 2014 bis 2016 eindecken können. An der Strom-Terminbörse liegt der Preis für Grundlaststrom im Jahr 2014 bei rd. 4 Cent pro Kilowattstunde (kWh) und damit so niedrig wie zuletzt 2005. Noch 2008 musste mit knapp 10 Cent/kWh mehr als das Doppelte bezahlt werden.
Selbst für die bereits handelbaren Jahre 2015 (4,2 Cent/kWh ) und 2016 (4,2 Cent/kWh) stagnieren die Strompreise bei Lieferung dann auf dem Niveau von vor 10 Jahren, obwohl im Jahr 2015 mit Grafenrheinfeld bereits das nächste Kernkraftwerk abgeschaltet wird und dann keinen Strom mehr produziert, so das IWR.
Die Politik entlastet derzeit einseitig die Großabnehmer, die doppelt profitieren: von den sinkenden Einkaufspreisen an der Strombörse auf Grund des steigenden Anteils und der niedrigen Betriebskosten erneuerbarer Energien sowie durch die ausufernden Ausnahmeregelungen vom EEG.
„Die hohen Mitnahmeeffekte der Großabnehmer in mehrfacher Milliardenhöhe werden über die EEG-Umlage auf die Stromverbraucher abgewälzt und die Schuld für steigende Verbraucher-Strompreise dann anschließend den erneuerbaren Energien angelastet“, erläuterte IWR-Direktor Dr. Norbert Allnoch heute die paradoxe Situation auf dem Strommarkt.
Quelle
Internationales Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR) 2013