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Strompreis unter einem Cent

Strom wird immer häufiger an der Leipziger Strombörse EEX für weniger als einen Cent pro Kilowattstunde verkauft.

Das geht aus einer Studie des Fraunhofer Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) hervor: Demnach hat sich im ersten Halbjahr die Zahl der Niedrigpreisstunden gegenüber dem ersten Halbjahr 2012 fast vervierfacht.

Grund dafür ist die zunehmende Einspeisung von Wind- und Solarstrom, der an der Börse preissenkend wirkt: Es ist für die Betreiber von Braunkohle- oder Atomkraftwerken billiger, Strom zu „verschenken“, als sie abzuschalten.

Nutznießer ist oft das Ausland: Der Export von Strom zu Niedrigpreiszeiten hat sich der Untersuchung zufolge auf 778.000 Megawattstunden ebenfalls fast vervierfacht.

Die Höhe der Subventionen für fossile und erneuerbare Energien hat das Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft FÖS im Auftrag von Greenpeace verglichen.

Ergebnis: Regenerative Energien wurden 2012 über die EEG-Umlage mit rund 17 Milliarden Euro gefördert. Die Subventionen für die Kohleverstromung waren um die Hälfte höher. Sie beliefen sich auf 26,3 Milliarden Euro – 13,9 Milliarden für Braunkohle, 12,4 Milliarden Euro für Steinkohle.

Darunter waren Absatzbeihilfen, Kosten für die Sanierung von Bergbaugebieten, besonders von Braunkohle, Steuervergünstigungen bei der Energiesteuer und die Befreiung von der Förderabgabe. Außerdem gingen externe Kosten wie Klimaschäden und der Ausstoß von Schadstoffen, die die öffentliche Gesundheit beeinträchtigen, in die Rechnung ein.

Nach einer Untersuchung der Grünen Liga gibt das Land Brandenburg allein in der Stadt Welzow mehr als 50 Millionen Euro Steuergeld zur Bewältigung tagebaubedingter Nachteile aus.

Im Entwurf für den Braunkohleplan Tagebau Welzow-Süd Teilfeld II steht: „Bisher sind über 50 Mio. Euro aus unterschiedlichen Förderprogrammen im Stadtgebiet von Welzow eingesetzt worden.“

Die Grüne Liga fordert, den Verursacher, also das Bergbauunternehmen Vattenfall Europe Mining, in die Pflicht zu nehmen.

Quelle

KLIMARETTER.INFO | reni 2013

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